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Domfestspiele Jazz, Biermann und Bach

In Magdeburg werden am 17. Mai die Domfestspiele eröffnet. Geplant ist ein Programm aus Musik und Literatur. Stargast ist Wolf Biermann.

Von Peter Ließmann 16.05.2017, 01:01

Magdeburg l Jazz mit europaweiter Ausstrahlung, ein politisches und poetisches Schwergewicht, eine Tatort-Kommissarin, die aus Skandal-Romanen vorliest und natürlich, passend zu den kulturellen Höhepunkten des Jahres, Telemann und Bach – die 9. Magdeburger Domfestspiele warten mit einem facettenreichen wie interessanten Programm auf. Und, um die Frage gleich am Anfang zu beantworten: „Ja, es wird noch ein paar Restkarten an den Abendkassen geben“, sagt Magdeburgs Stadtmanager Georg Bandarau, der zusammen mit Domprediger Jörg Uhle-Wettler die Domfestspiele organisiert.

Los geht es am Mittwochabend um 19.30 Uhr mit dem politisch-literarischen Schwergewicht: Wolf Biermann. Ein streitbarer Sänger und Poet, der sich in der DDR und später in der BRD stets „zwischen den Stühlen“ am wohlsten gefühlt hat. Er wird aus seinem Leben erzählen und seine Autobiografie „Warte nicht auf bessre Zeiten“ vorstellen.

Der Festspiel-Donnerstag (18. Mai) gehört ganz den Kindern. Um 12 Uhr beginnt der Domkindertag. Mit dabei ist unter anderem das Magdeburger Puppentheater, die Domsingschule, der Jugendchor der Stadt Magdeburg und der Mädchenchor Wernigerode.

„Jazz meets Gotik“ heißt das Programm, das am Freitag ab 19.30 Uhr im Dom zu hören ist. Der deutsche Pianist Michael Wollny und der französische Akkordeonist Vincent Peirani werden mit einem erstaunlichen Konzert aus Klassik, Jazz, Rock & Pop, Minimalmusik und Indie die Zuhörer in ihren Bann ziehen. Sie schaffen es mit Leichtigkeit, die verschiedenen musikalischen Genres zu verbinden, sind dabei aber nicht stromlinienförmig und dem Mainstream hörig.

Und dann die Kommissarin. Im Magdeburger Polizeiruf 110 spielt sie die Polizeibeamtin Doreen Brasch, damit ist das künstlerische Spektrum von Schauspielerin Claudia Michelsen aber noch lange nicht erschöpft. Im Dom wird sie am Sonnabend, 20. Mai, zu einer Lesung erwartet und dort die Romane der Schwestern Charlotte, Emily und Anne Bronté vorstellen. Deren Romane haben im prüden 19. Jahrhundert Skandale ausgelöst.

Den Abschluss der 9. Magdeburger Domfestspiele markieren eindrucksvoll ab 10 Uhr eine Andacht von Domprediger Jörg Uhle-Wettler und ein Orgelpunkt-Konzert mit dem Organisten Matthias Mück und seiner Kollegin Maria Krämer, die ihr Programm „Zwei alte Freunde - Telemann und Bach“ genannt haben. Ab 18.30 Uhr wird dann das Ensemble „KONbarock“ des Telemann-Konservatoriums im Dom zu erleben sein. Die beiden aktuellen Kulturereignisse „500 Jahre Reformation“ und „250. Todestag von Georg Philipp Telemann“ werden sich im Programm des Ensembles widerspiegeln.

Karten gibt es noch unter der biber-Ticket-Hotline 0391/5999-700 und im Volksstimme-Service-Center an der Goldschmiedebrücke.