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Domglocke Dominicas Kur neigt sich dem Ende zu

Die Reparatur der ältesten großen Läuteglocke des Magdeburger Doms liegt im Zeitplan. Zum Erntedankfest 2019 die Dominica zurückehren.

Von Ivar Lüthe 20.08.2019, 01:01

Altstadt l Anfang Juni 2019 schwebte die 2,6 Tonnen schwere Dominica per Kran aus dem Nordturm des Doms herab. Seither wird sie in einer Glocken-Schweißwerkstatt in Nördlingen in Bayern repariert. Risse in der Glocke, die seit gut zehn Jahren schon nicht mehr erklungen ist, werden hier ausgebessert. Die Arbeiten liegen im Zeitplan, weiß Andreas Schumann, der Vorsitzende des Domglockenvereins Magdeburg. Dem erst im März 2018 gegründeten Verein war es mit einer Spendensammlung gelungen, die rund 30.000 Euro für Reparatur und Transport aufzubringen.

„Ende September wird ein Glockensachverständiger in die Werkstatt nach Bayern fahren und die Reparaturarbeiten prüfen. Wenn alles in Ordnung ist, dann soll die Dominica zum Erntedankfest am 6. Oktober 2019 im Dom der Öffentlichkeit wieder präsentiert werden“, sagt Andreas Schumann. Am Abend zuvor, so der Plan, soll es bereits eine „Wiedersehensfeier“ für die Vereinsmitglieder und die Spender geben.

Ihren Platz im Nordturm wird die 444 Jahre alte Glocke aber so schnell nicht wieder einnehmen. Denn sie soll künftig an einem anderen Platz im Nordturm hängen – höher als bisher, damit sie besser klingt und weiter zu hören ist, so der Plan. Dafür ist jedoch eine Aufstockung des Glockenstuhls nötig. Mit der Domstiftung sei man dazu bereits im Gespräch, sagt Andreas Schumann. In zwei, drei Jahren könnte die Dominica wieder in den Nordturm zurückkehren, hofft der Vereinschef.

Bis dahin arbeitet der rührige Verein, dem mittlerweile schon mehr als 100 Mitglieder angehören, an einem nächsten großen Projekt. Um das Geläut des Doms weiter zu vervollständigen soll nämlich eine weitere große Glocke gegossen werden. Sie wäre dann die zweitgrößte im Dom. Nach Schätzungen des Domglockenvereins sind etwa 125.000 Euro für den Neuguss nötig. Eine Summe, die auch für einen so engagierten Verein allein nicht zu stemmen ist. „Wir sind dazu mit der ostdeutschen Sparkassenstiftung im Gespräch, um das Vorhaben finanzieren zu können“, so Andreas Schumann.

Die reparierte Dominica, die im Kirchenschiff des Doms ausgestellt wird, soll derweil ihr Scherflein für den geplanten Neuguss beitragen. Mit ihr als „Spendenschatulle“ hofft der Glockenverein auf zusätzliche finanzielle Unterstützung durch die rund 270.000 Gäste, die alljährlich den Dom besuchen.