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Ehrenamt Hilfswerk plant Umzug in Magdeburg

Das Technische Hilfswerk hat in Magdeburg 2017 u. a. mit der Beseitigung von Sturmschäden zu tun gehabt. 2018 steht der Umzug an.

Von Martin Rieß 27.12.2017, 11:00

Magdeburg l Wenn nach Unwettern, bei Überschwemmungen oder nach Unfällen in Magdeburg schweres Gerät gefragt ist, dann ist oft das Technische Hilfswerk (THW) zur Stelle, dessen dunkelblaue Dienstfahrzeuge im Fall der Fälle zum Straßenbild dazugehören. Die als Anstalt des öffentlichen Rechts organisierte Einrichtung verfügt in Magdeburg über einen Ortsverband, in denen Frauen und Männer ehrenamtlich anpacken, wenn Hilfe benötigt wird. 130 Menschen engagieren sich hier.

Zu den wichtigen Einsätzen des Magdeburger Ortsverbands gehörte im 2017 nicht allein die Beseitigung von Schäden dreier schwerer Stürme in Magdeburg. Auch auswärts waren die Mitglieder des THW im Einsatz, wie der Ortsbeauftragte Falk Lepie berichtet: „Zu den bedeutsamsten Aktivitäten des Jahres 2017 zähle ich auch das Reformationsjubiläum in Magdeburg und Wittenberg, wo wir mit 60 Einsatzkräften über Tage im Dauereinsatz waren“, berichtet er.

Daneben haben zehn Spezialisten für Führung und Kommunikation zehn Tage in Hamburg während des G20-Gipfels die dortigen Kräfte unterstützt. Zudem sorgte das Hochwasser im Harz für einen zweitägigen Einsatz mit Schwerpunkt Ilsenburg. Außerdem packten die Magdeburger mit an, als dem Zoll ein Rekordfund unverzollter Zigaretten in einem Laster mit tiefgekühlten Zwiebeln gelang.

Der Chef des Magdeburger THW resümiert: „2017 leisteten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte fast genauso viele Einsatzstunden wie im Hochwasserjahr 2013. Das sind fast 27.000 Dienststunden!“ Nicht nur die reine Anzahl an THW-Mitstreitern sei gestiegen, auch die Anzahl der geleisteten Stunden pro Person. So haben 2017 über 30 Männer und Frauen des Magdeburger Verbands mehr als 300 Dienststunden absolviert. Der Durchschnitt liegt bei knapp 200 Stunden pro Person und Jahr.

Neben den vielen Einsätzen gab es mehrere Übungen gemeinsam mit Feuerwehr und Rettungskräften aus Magdeburg. „Die Zusammenarbeit ist in den letzten Jahren immer besser geworden und mittlerweile beispielhaft auch für andere Regionen in Deutschland“, so die Einschätzung des Magdeburger Ortsbeauftragten des Technischen Hilfswerks.

Ein heikles Thema ist dabei bei vielen Jugend- und Hilfsorganisationen fehlender Nachwuchs und fehlendes Personal. Die Magdeburger THW-Gruppe scheint von diesen Problemen bislang verschont zu bleiben: „Wir haben seit September 15 Personen aktiv in unserer Grundausbildungsgruppe. Damit sind unserer Kapazitäten erschöpft“, sagt Falk Lepie.

Gelungen sei es dank eines Beitrags in der Volksstimme, einen fehlenden Logistiker für den Bereich Versorgung und Hygiene zu finden. Nicht gelungen ist im zu Ende gehenden Jahr die Besetzung des Bereichs Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Ansonsten sei die Nachfrage so groß, dass der Ortsverband vor April 2018 keine neuen Anwärter mehr aufnehmen könne. Dies gilt auch für die Jugendgruppe. Normalerweise kann hier mitmachen, wer mindestens zehn Jahre alt ist.

Für 2018 ist eine große Aufgabe abzusehen: das Richtfest für den neuen Standort an der Leipziger Chaussee, der den bisherigen am Rande des Geländes der früheren Encke-Kasernen ersetzen soll. Jetzt geht es in großen Schritten voran: Der Umzug soll im Herbst 2018 über die Bühne gehen. Falk Lepie: „Das wird eine große Aufgabe. Denn es sind nicht nur Fahrzeuge umzuparken. Es sind auch Regale mit 72 Euro-Palettenstellplätzen umzusiedeln, eine große Werkstatt einzurichten und Verwaltungsbüros wieder in Betrieb zu nehmen.“

Bereits seit Monaten sind die Arbeiten am Neubau im Gange, nachdem der alte Standort nicht mehr den Anforderungen entspricht. Daneben ist bereits eine große Hochwasserübung für den Frühsommer geplant. Im zu Ende gehenden Jahr hatten die Magdeburger THWler unter anderem sich über die Rettung von Tieren informiert.