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Einkaufen Großprojekt nimmt nächste Hürde

Ein in Magdeburg geplantes neues Einkaufszentrum hat seine nächste Hürde genommen.

Von Marco Papritz 31.01.2017, 15:16

Magdeburg l In einer alten Werkshalle an der Schönebecker Straße in Magdeburg soll ein Einkaufszentrum u. a. mit einem Edeka- und einem Normamarkt sowie einer Filiale der Drogeriekette dm gebaut werden. Der Stadtrat hat am Donnerstag die Abwägung zu Einwendungen und Hinweisen sowie die Auslegung des Bebauungsplans beschlossen.

Ein Grundsatzbeschluss zum Bau des Zentrums, der den Erhalt der historischen Gemäuer gewährleisten soll, ist bereits 2015 gefasst worden. Nun galt es, den Weg frei zu machen für Änderungen im Bebauungsplan. Wie etwa eine Verkaufsfläche zugunsten eines Regionalmarktes.

Vom 1. März bis zum 3. April soll der Entwurf öffentlich ausgelegt werden. Auf einen festen Zeitplan zur Realisierung des Großprojektes möchte sich Projektentwickler Rudolf Loose auf Volksstimme-Nachfrage gegenwärtig nicht festlegen. „Das hängt davon ab, wann die Baugenehmigung erteilt wird. Fest steht, dass die Bauzeit etwa ein Jahr betragen wird“, so Loose. 12 bis 13 Millionen sollen investiert werden, um das Baudenkmal weitestgehend zu erhalten. Zwischen 90 und 100 Arbeitsplätze werden entstehen.

Während der Ratssitzung hatten Mitglieder des Stadtrats vor der Entscheidung noch einmal das Für und Wider ausgetauscht. Timo Gedlich von den Grünen hatte so auf die schwierige Verkehrssituation auf der Straße hingewiesen. Die Abbieger aus Richtung Süden würden die Straßenbahn ausbremsen.

Dennis Jannack aus der Fraktion Die Linke/Future bezeichnete die Pläne als „Katastrophe für den Südosten“. Er geht – wie Befürworter und Fachleute auch – davon aus, dass nach dem Wegzug von Norma aus Salbke nach Buckau für den alten Standort kaum eine Neuansiedlung aus dem Bereich des Einzelhandels gefunden werden könne.

SPD-Stadtrat Falko Grube hielt dem entgegen, dass für eine größere Ansiedlung bereits seit langem nach einem geeigneten Standort gesucht worden sei – dass aber nichts gefunden worden sei. Nachdem in den Vorjahren erhebliche öffentliche Mittel nach Buckau geflossen seien, sollten jetzt auch private Investitionen unterstützt werden.

Reinhard Stern (Fraktion CDU/FDP/BfM) sieht den jetzigen Zustand der Halle als Schandmal am sogenannten Einfallstor ins Sanierungsgebiet. Er sieht die Investition als Chance auch für die anderen Stadtteile. Alfred Westphal von den Grünen meint dennoch: „Mit der Ansiedlung bekommen wir das Problem zur Entwicklung von Südost nicht aus der Welt.“ Jetzt müsse sich die Stadt schnell mit der Entwicklung weiter in Richtung Süden beschäftigen.