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Einschulung Mit Zuckertüte und Mundschutzmaske

Für die 36 Magdeburger Grundschulen war der Einschulungstag in diesem Jahr eine besondere Herausforderung.

Von Peter Ließmann 31.08.2020, 01:01

Magdeburg l Das gab es noch nicht: Zum Start in die Schulzeit gehörten für die Abc-Schützen 2020 nicht nur ein neuer Schulranzen und die Zuckertüte, sondern auch eine Mundschutzmaske. Die Corona-Pandemie forderte für die Einschulungen besondere Maßnahmen - und von den Schulen selbst viel Fantasie.

„Wir wollten für unsere 68 Einschulkinder natürlich einen schönen und lustigen Schulstart gestalten“, sagte Alexander Jantz, Leiter der Grundschule „Am Pechauer Platz“. Für jede der drei neuen Klassen wurde jeweils eine einstündige Feier organisiert. Allerdings mussten vom eigentlich geplanten Programm deutliche Abstriche gemacht werden. Die Aufführung in der Sporthalle, die Schüler vorbereitet hatten, fiel deutlich kürzer als sonst aus, und es durfte nicht gesungen werden. Die Einschulkinder wurden in ihre neuen Klassen geführt, Eltern konnten aber nicht dabei sein, fotografieren war dort nicht möglich. Und alles musste „auf Abstand“ passieren. „Wir haben auch spezielle Routen durch die Schule für die Angehörigen der Kinder festgelegt“, so Alexander Jantz. Ziel war es, dass sich die jeweiligen Teilnehmer der notwendigen drei Einschulungsfeiern möglichst nicht begegnen. Besonders schade fand es der Schulleiter, dass er die Anzahl der Begleitungen der Abc-Schützen stark begrenzen musste. Nur die leiblichen Eltern und Geschwister konnten an der Feier teilnehmen. „Besonders für viele Großeltern war das etwas traurig, aber die geforderten Abstandsregeln ließen keine andere Möglichkeit zu“, sagte Alexander Jantz.

Sein Kollege Torsten Olle, Leiter der Grundschule „An der Klosterwuhne“, musste an diesem Vormittag sogar vier Einschulungsfeiern unter einen Hut bringen. „Das war besonders für die Kinder, die das Bühnenprogramm aufgeführt haben, ein echter Marathon-Lauf“, sagt Torsten Olle. Auch an dieser Grundschule gab es einen streng organisierten Ablauf der vier Feiern, die jeweils eine Stunden dauerten. Das Fotografieren der Kinder war ebenfalls stark eingeschränkt und auch dort waren Ein- und Ausgang zu den Feiern strikt getrennt. Die Mundschutzmaske wird die Abc-Schützen auf jeden Fall in der Schule noch die kommenden 14 Tage begleiten. „Wir haben festgelegt, dass auf den Fluren alle Mundschutz tagen müssen. Wir warten damit ab, wie sich die Lage entwickelt.

In der Grundschule „Nord-West“ hat man in diesem Jahr ganz auf die traditionelle Einschulungsfeier in der Sporthalle verzichtet. „Wir haben lange darüber nachgedacht und uns dann entschieden, ein kleines Fest im Freien in lockerem Rahmen zu veranstalten“, berichtete Jana Dittmer, zurzeit kommissarische Leiterin der Schule. Tatsächlich waren es zwei Feste, für jede neue Klasse eines. Die Kinder wurden auf dem Schulhof von der Schulleitung und ihren Lehrerinnen begrüßt, ein gemeinsames Lied wurde gesungen und dann ging es für die Abc-Schützen auch schon in ihre Klassen - ohne Eltern. Die konnten bei einem kleinen Imbiss ins Gespräch kommen. Und auch dort gab es ein spezielles Wegekonzept zu beachten, und die Begleitung der Kinder war auf Eltern und Geschwister beschränkt.

Obligatorisch in allen Schulen: Jeder der Teilnehmer musste auf einem Formblatt seine Kontaktdaten hinterlassen.