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Einwohnerzahl Baby-Boom macht Magdeburg groß

Am Mittwoch legte die Stadt ihre neue, eigene Bevölkerungsprognose vor. Und jubelt verhalten: Bis 2021 rund 240000 Einwohner!

Von Peter Ließmann 23.07.2015, 01:01

Magdeburg l Die Stadt und ihr Oberbürgermeister blicken erfreut und erwartungsvoll auf das Jahr 2021, denn dann könnte die 240?000er-Marke geknackt werden. Die aktuelle Prognose in Sachen Bevölkerungsentwicklung für Magdeburg hat ergeben, dass bis 2021 die Zahl der Magdeburgerinnen und Magdeburger stetig ansteigt und dann im besten Fall die Zahl 240?560 erreicht. Wenn sich die Zahlen bis dahin nicht ganz so gut entwickeln, könnten es 3688 Einwohner weniger sein, bei einer ungünstigen Entwicklung sind es sogar rund 7000 Einwoher weniger. Es gebe einige Faktoren, die bei der Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt werden müssten, so Magdeburgs Statistik- amts-Chef Tim Hoppe. Zur Prognoseentwicklung haben die Statistiker der Stadt drei verschiedene Szenarien entwickelt. Eines geht von einer besonders guten Enwicklung aus, eines von einer normalen und eines von einer besonders schlechten. Klar sei aber zu erkennen, dass die Bevölkerungszahl bis 2030 nicht unter rund 230?000 fallen werde.

Ermittelt wurde die neue Prognose auf der Basis des stadteigenen aktuellen Datenmaterials. Darum unterscheide sie sich auch von der Prognose, die das Statistische Landesamt für Magdeburg herausgegeben habe. 2006 hatte das Landesamt für Magdeburg noch eine Bevölkerungszahl für das Jahr 2020 von 218?052 errechnet, sich dann 2010 aber auf 230?709 korrigiert. Noch „düsterer“ sah eine Prognose der Bertelsmann-Stiftung von 2006 aus. Danach kommt Magdeburg im Jahr 2020 auf nur 202?103 Einwohner.

Die Gründe für die positive Bevölkerungsentwicklung sind vielfältig. So steige seit mehreren Jahren die Geburtenrate für Magdeburg deutlich an. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es 1681 Geburten, 2010 schon 2047 und 2014 deutlich über 2200. Dazu komme, dass immer weniger junge Leute nach Ausbildung oder Studium Magdeburg verlassen und dass die Stadt einen positiven Zu- und Wegzugssaldo habe, so Ordnungsbeigeordneter Holger Platz. Allerdings dürfe bei allen Bevölkerungsprognosen nicht vergessen werden, dass die Geburtenrate in Magdeburg die Sterblichkeitsrate nicht ausgleichen könne. Das hänge mit der Altersstruktur (hoher Anteil der über 65-jährigen Einwohner) in Magdeburg zusammen.

Für OB Lutz Trümper ist die positive Bevölkerungsentwicklung vor allem auch ein Signal an die Wirtschaft. „Größere Unternehmen investieren nicht in Städten unter 200?000 Einwohner. Das ist jetzt wieder bei der Ansiedlung von Ikea deutlich geworden. Bei einer schlechten Prognose wären die nicht nach Magdeburg gekommen“, sagte Trümper gestern.