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Elberado Magdeburg Staatsbesuch in der Kinderstadt

Hoher Besuch in Elberado: US-Generalkonsul Scott Riedmann schaute sich am Dienstag in der Magdeburger Kinderstadt um.

Von Michaela Schröder 03.08.2016, 01:01

Magdeburg l Die 12-jährige Andra Aydin ist sichtlich nervös. Seit Montag ist sie Bürgermeisterin in der Kinderstadt Elberado. Jetzt erwartet sie hohen Besuch. US-Generalkonsul Scott Riedmann hat sich angekündigt. Seit August 2014 vertritt Riedmann als Generalkonsul die Vereinigten Staaten von Amerika in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Gemeinsam mit Bundestagsabgeordnetem Tino Sorge (CDU), der das Gastspiel in Elberado organisiert hat, will sich Riedmann die Kinderstadt anschauen.

„Hallo, ich bin Andra und das ist meine Stellvertreterin Lena.“ Routiniert halten Elberados frisch ernannte Chefinnen dem Konsul die Hand hin. Schnell legen die Mädchen ihre Scheu ab und führen die Abgeordneten samt Presse und Security durch ihre Stadt. Sie besuchen das Nagelstudio, die Schneiderei, die Töpfer- und Holzwerkstatt, die Bank und vieles mehr, gönnen sich einen leckeren Saft und plaudern munter drauflos.

US-Konsul Scott Riedmann ist zum ersten Mal in einer Kinderstadt und ist sichtlich beeindruckt, wie er den Nachwuchsreportern der Elberado-Zeitung erzählt. In der Redaktion der Stadtzeitung tritt der Konsul jedoch erst mal ins Fettnäpfchen. Unbedacht tippt er auf der Tastatur einer Schreibmaschine und ruiniert damit eine Zeitungsseite der Kinder.

Denn die jungen Redakteure produzieren ihre Tageszeitung nicht am Computer, sondern schreiben ihre Texte mühsam auf einer alten Schreibmaschine. Einfach die Löschtaste drücken, geht also nicht. Nach einer Entschuldigung hinterlassen Tino Sorge und Scott Riedmann noch ein paar Zeilen für die Leser der Elbo-News.

„Ohne Moos nix los“, gilt auch in der Stadt der Kinder. Während der Nachwuchs arbeiten gehen muss, erhalten die Abgeordneten ein kleines Taschengeld für ihren Besuch in Elberado.

Für Peeling und Seife werden die ersten Elbos ausgegeben. Da die Zinsen in der Kinderstadt gut sind, legt Tino Sorge einen Elbo bei der Bank an. Einmal schlafen und am nächsten Tag hat man bereits fünf Elbos. Die Erwachsenen finden das spitze. Ein Erinnerungsfoto im eigenen Fotostudio von Elberado sowie ein Eintrag ins Gästebuch der Stadt dürfen an diesem Tag auch nicht fehlen. Mehr als eine Stunde lässt sich US-Generalkonsul Scott Riedmann Zeit, Elberado zu entdecken und zeigt sich volksnah.

Nach dem offiziellen Staatsbesuch atmen Andra Aydin und Lena Gerdes erleichtert durch. Jetzt können sich die beiden Stadtchefinnen wieder ihrer eigentlichen Arbeit widmen. In Elberado sollen Straßenschilder aufgestellt werden und die Korruption muss bekämpft werden. Denn einige Bürger manipulieren die Lohnzettel, wie Lena Gerdes erzählt.

Die Kinderstadt Elberado ist eine Stadt nur für Kinder. Doch am gestrigen VIP-Tag hatten alle Partner Gelegenheit, Elberado zu besuchen. So schaute sich auch die Bundestagsabgeordnete Rosemarie Hein (Linke) die Kinderstadt an. Dem Stadtfernsehen von Elberado gab sie auch ein kurzes Interview. Was am Tage in Elberado stattfand, kann jeder übrigens im Offenen Kanal Magdeburg anschauen.

Am Montag konnte die Kinderstadt ihren 1000. Stadtbürger begrüßen. Noch bis Freitag können Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren in Elberado auf dem Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal Bürger auf Zeit werden und sich in verschiedenen „Berufen“ ausprobieren.