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Elektromobilität Magdeburg soll 20 Ladesäulen aufstellen

Die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge in Magdeburg soll verbessert werden. Mindestens 20 Ladesäulen sollen aufgestellt werden.

Von Martin Rieß 27.09.2018, 01:01

Magdeburg l Auf Antrag der bündnisgrünen Fraktion hat der Magdeburger Stadtrat beschlossen, dass die Stadt Magdeburg die Schaffung 20 neuer Ladesäulen für Elektrofahrzeuge vorantreiben soll. Für mindestens 20 E-Ladesäulen sollen im Rahmen der „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Sachsen-Anhalt“ Fördermittel beantragt werden. Entsprechend dem Konzept des Landes Sachsen-Anhalt sollen die Standorte gemeinsam mit den Betreibern ausgewählt werden.

Die Stadt Magdeburg hatte in einer Stellungnahme darauf verwiesen, dass bereits jetzt an der Infrastruktur gearbeitet werde. 2018 ging es so um drei Standorte: nahe der Ambrosiuskirche in Sudenburg, unweit des Eiscafés Bortscheller in Buckau sowie um die Verbesserung des bestehenden Standortes Ernst-Reuter-Allee in Höhe Hartstraße.

Darüber hinaus sind weitere Standorte in Vorbereitung: am Breiten Weg und im Umfeld der MDCC-Arena, beim Nahversorger in der Friedrich-Ebert-Straße. Außerdem gibt es eine neue Ladesäule in Rothensee.

Vor der Beschlussfassung hatte die Stadt Magdeburg in einer Stellungnahme Position bezogen und darauf hingewiesen, dass sie nicht mit Strom handeln darf und daher auch keine Ladesäulen betreiben darf. Diesen Hinweis bekräftigte Baudezernent Dieter Scheidemann während der Ratssitzung am Montag und verwies darauf, dass dies auch in dem Antrag erkennbar sein müsse.

Dies wiederum sorgte für Verdruss bei SPD-Ratsmitglied Marko Ehlebe: Unabhängig vom Betrieb seien in den Papieren ausdrücklich Kommunen als Antragsberechtigte zum Bau von Ladestationen genannt. Marko Ehlebe: „Warum hat die Stadtverwaltung das nicht eher vorgestellt? Sollte uns das verschwiegen werden?“

Unabhängig von der Diskussion darum, wer sich um Fördergelder bemühen soll, nannte der Baubeigeordnete die Infrastruktur als Herausforderung. Gerade wenn in Siedlungsgebieten Ladesäulen zur Verfügung gestellt werden sollen, müssten auch die Stromkabel angepasst werden. Mit den Städtischen Werken Magdeburg als regionalem Energieanbieter sei die Stadt diesbezüglich im Gespräch.

Grünenstadtrat Jürgen Canehl wies im Zuge der Diskussion darauf hin, dass Parkplätze vor Ladestationen nur für den Ladevorgang genutzt werden dürfen und dass dies auch mit Schildern gekennzeichnet werden müsse. Als problematisch nannte die Stadtverwaltung dabei den Umstand, dass an Ladesäulen nicht zu erkennen sei, ob das angeschlossene Fahrzeug tatsächlich geladen wird. Beobachtet worden sei, dass Fahrer von Elektrofahrzeugen die Parkplätze vor den Säulen als Dauerparkplätze nutzen.

Zwar gibt es in Deutschland das Ziel, mehr Elektrofahrzeuge anstelle von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auf die Straße zu bringen. Angesichts hoher Anschaffungskosten, aus der Sicht vieler Verbraucher einer zu geringen Reichweite angebotener Modelle und eben einer nicht besonders üppig ausgebauten Infrastruktur an Ladestationen ist dem Elektroauto hierzulande bislang der Durchbruch dennoch nicht gelungen.