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EntwicklungGroßer Plan für Magdeburger Verkehr

Im Verkehrsentwicklungsplan 2030plus listet die Stadt Magdeburg auf, wo in den kommenden Jahren investiert werden soll.

Von Martin Rieß 21.02.2019, 12:48

Magdeburg l Wie soll es in den kommenden Jahren mit dem Bau an Straßen, Wegen und Straßenbahnanlagen in Magdeburg weitergehen? Klar ist: Die Großprojekte des Magdeburger Tunnels und die Erweiterung des Strombrückenzugs werden die Stadt in den kommenden Jahren noch beschäftigen. Trotzdem zeigt der neue Verkehrsentwicklungsplan, wie es weitergehen wird. Es wird sich um ein umfangreiches Dokument handeln, das innerhalb mehrerer Jahre entstanden ist.

In einem vierten Baustein für den Plan, der noch 2019 zusammengefasst und der Öffentlichkeit präsentiert werden soll, wurden die konkreten Vorhaben aufgelistet. Bevor es jetzt weitergeht, muss sich der Stadtrat mit dem Thema auseinandersetzen.

Diskutiert werden müssen neben dem Vorschlag aus der Stadtverwaltung übrigens auch die Änderungsanträge. Die SPD-Fraktion fordert beispielsweise, dass eine innerörtliche Umgehungsstraße für Cracau und Prester mit hoher Dringlichkeit aufgenommen würde.

Dem widerspricht in einem gewissen Sinne ein Änderungswunsch der bündnisgrünen Fraktion. Sie wünscht ein von der Stadtverwaltung vorgesehenes Szenario, das auf den Bau zusätzlicher Straßen verzichtet – bis auf Maßnahmen in Ottersleben, in der Mittagstraße zur Verlagerung des Güter- und Lieferverkehrs und die Bündelung des Güterverkehrs auf wenigen Hauptrouten. In diesem Szenario wird unter dem Einfluss von Klimaschutz, erhöhten Energie- und Mobilitätskosten sowie einem kritischeren Umweltbewusstsein ein Verhaltenswandel der Verkehrsteilnehmer erwartet und daher dem öffentlichen Personennahverkehr eine höhere Rolle zugedacht.

Und hier eine Auswahl aus den geplanten Maßnahmen

  • Sogenannte Sowieso-Maßnahmen: Unter anderem fallen in diesen Bereich die Eisenbahnbrücke Ernst-Reuter-Allee mit dem Tunnel, die Zweite Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn und die Erweiterung des Strombrückenzugs. Barrierefreiheit und Fuß- und Radweg sind weitere laufende oder in Planung befindliche Vorhaben. Geprüft wird der Sinn einer Reihe u. a. kostenintensiver Ideen zur Straßenbahnanbindung des Kümmelsbergs, des Floraparks und Lüttgen Salbkes.

 

  • Mit hoher Priorität und Umsetzung bis zum Jahr 2025 sind eine Reihe weiterer Vorhaben im Entwurf aus der Stadtverwaltung enthalten. Mehr als zehn Millionen Euro dürfte dabei die Optimierung des Leitsystems für Blinde und Sehbehinderte für die Innenstadt und innenstadtnahe Stadtteile bedeuten. Mit je fünf bis zehn Millionen Euro werden die Schulwegsicherung und eine Vermeidung langer Wartezeiten an den Ampelanlagen veranschlagt. Eine bis fünf Millionen Euro könnten die Weiterentwicklung des bestehenden Parkleitsystems unter Einbeziehung Ostelbiens mit Blick auf Großveranstaltungen, etwa 150 Querungshilfen für Fußgänger an großen Straßen, neue Fahrradabstellanlagen, eine Verbesserung der Situation für Radfahrer um Ampelanlagen sowie eine Verbesserung der Umsteigemöglichkeit zwischen Bus und Bahn in Sudenburg kosten.

 

  • Zwischen einer halben und einer Million Euro könnte eine verkehrsberuhigte Pfälzer Straße im Bereich der Uni kosten. Die Kostenschätzung für die Verlängerung des Radwegs an der Theodor-Kozlowski-Straße bis Rothensee, die Einrichtung euiner Haltestelle Goldschmiedebrücke in Richtung Süden, eine Fußgängerampel an der Walther-Rathenau-Straße, der Umbau der Pettenkoferbrücke, das Konzept fürs Parken in Stadtfeld-Ost, die Erstellung von Parkraumkonzepten für etwa zehn Problembereiche, eine Haltestelle Schwarzkopfweg sowie Fahrradstraßen und die Aufwertung einzelner Straßen für den Radverkehr liegt bei je 100.000 bis 500.000 Euro. Jeweils unter 100.000 Euro würden nach dem jetzigen Stand die Ausweisung der Ortsumgehung Ottersleben als Hauptroute anstelle der Königstraße/Salbker Chaussee, die Markierung eines Fahrradstreifens in der Jakobstraße, die Neuordnung des Straßenraums in der Fichtestraße, der Braunschweiger Straße und im Kroatenweg sowie die Freigabe von Einbahnstraßen wie der Matthisson- und der Friesenstraße in beiden Richtungen für den Fahrradverkehr kosten.

 

  • Hohe Priorität mit einer Umsetzung bis zum Jahr 2030 haben mit jeweils mehr als zehn Millionen Euro die Große Diesdorfer Straße sowie die Verkehrsberuhigung in Wohnquartieren. Mit jeweils fünf bis zehn Millionen Euro würden eine Fahrradstation mit Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof, weitere Barrierefreiheit durch abgesenkte Bordsteine und eine weitere Qualifizierung der Parkraumbewirtschaftung veranschlagt. Pro Maßnahme eine bis fünf Millionen würden nach der derzeitigen Schätzung der Bau von Ampeln und Zebrastreifen vor Schulen, die Beschleunigung von Bus und Bahn an Ampeln sowie der Ausbau der Schnittstellen des öffentlichen Personennahverkehrs zum Umsteigen vom Auto oder vom Fahrrad kosten.

 

  • Auf eine halbe bis eine Million Euro kämen jeweils der Neubau eines Radwegs an der Bahn zwischen Oebisfelder und Windmühlenstraße sowie der Ausbau des Ottersleber Wegs nach Niederndodeleben für den Radverkehr. Auf 100.000 bis 500.000 Euro schätzt die Verwaltung die Kosten für den Ausbau des Radwegs auf dem Klusdamm von Pechau nach Wahlitz, die Aufwertung und Verbreiterung der Elbuferpromenade zwischen Domfelsen und Strombrücke, der Lückenschluss des Schroteradwegs im nördlichen Rothensee, eine durchgängige und radverkehrsgemäße Führung des Klinke-Radwegs, die Ergänzung von Radverkehrsanlagen an der Osterweddinger Chaussee, der Bau von Radverkehrsanlagen am Schanzenweg, die Ergänzung von Radverkehrsanlagen an der Salbker Chaussee, die Verbesserung der Radverkehrsverbindung Olvenstedter Chaussee/ Olvenstedter Platz, der Neubau eines Radwegs zwischen Nachtweide und Schroteradweg und weiter bis zur Ohrestraße, die Anlage von Radverkehrsanlagen in der Mittagstraße und in der Wasserkunststraße, der Neubau straßenbegleitender Radverkehrsanlagen an der Wanzleber Chaussee sowie der Neubau eines Stücks des Elberadwegs im Bereich des Strombrückenzugs an der Alten Elbe.

 

  • Weniger als 100.000 Euro würde jeweils die Radverkehrsanlage an der Leipziger Straße von Wiener bis Halberstädter Straße, der Neubau straßenbegleitender Radverkehrsanlagen an der Wanzleber Chaussee zwischen Königstraße und Halberstädter Chaussee sowie die Anlage einer Radverkehrsanlage an der Ernst-Lehmann-Straße nach jetzigem Stand kosten.