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Erschließung Warten auf Baurecht fürs Stadion Neue Welt

Für das Stadion Neue Welt in Magdeburg gibt es noch keine Baugenehmigung. Ein Erschließungsverfahren ist notwendig.

Von Christina Bendigs 18.02.2019, 00:01

Magdeburg l Etwas ernüchtert wirkt Karsten Horney als Geschäftsführer der Btec. Die Gesellschaft wollte auf dem Gelände des Stadions Neue in Magdeburg Welt ein Baum- und Naturkompetenzzentrum gründen. Schaugärten und Landschaftspflege mit Tieren sollten mit Wissenschaft und Forschung im Bereich Ökologie verbunden werden. Außerdem sollte es pädagogische Angebote zum Thema geben. Bürger sollten die Möglichkeit erhalten, das Gelände bei speziellen Führungen zu begehen.

Doch die Umsetzung der Pläne lässt nach wie vor auf sich warten. Denn eine Baugenehmigung steht noch aus. Deshalb können die Initiatoren des Projektes, das vor allem einen ideellen Wert habe und nicht auf hohen Profit ausgelegt sei, wie Karsten Horney sagt, mit der Umsetzung nicht beginnen. Stattdessen müssen sie nun ein Verfahren durchlaufen, mit dem überhaupt erst Baurecht für das Gelände hergestellt wird.

Was die Mitglieder der Btec brauchen, ist ein Vorhaben- und Erschließungsplan (VEP). Darin stimmen Kommune und Investor Erschließungsmaßnahmen ab. Weil sich die Fläche im Außenbereich befindet, dürfen dort nur privilegierte Baumaßnahmen umgesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel landwirtschaftliche Projekte oder Kraftwerke und ähnliches. Ziel dieser Vorgabe ist, die Außenbereiche von Kommunen vor einer Zersiedelung und übermäßigen Nutzung zu bewahren. Unter anderem müsse auch ein Umweltschutzgutachten erstellt werden, erklärt Karsten Horney. Dieses könne aber nur während der Vegetationszeit erstellt werden – also frühestens im Frühjahr.

Horney: „Das Baurecht ist eben so. Und es ist vielleicht sogar gut, dass es so gekommen ist.“ In Deutschland müsse immer der Spagat zwischen Unternehmung und Verwaltung geschafft werden. Doch er ist guter Dinge, denn die Stadt begleite das Vorhaben nach wie vor wohlwollend, schilderte er seinen Eindruck.

Auch dem Stadtrat Magdeburg werde das Projekt dann noch einmal vorgelegt. Das Gremium hatte schon einmal mehrheitlich zugestimmt. Mit den Gutachten und dem Erschließungsplan würden die Stadträte dem Projekt vielleicht noch geneigter gegenüberstehen, zeigt sich Horney optimistisch. Auf einen zeitlichen Rahmen zur Umsetzung des Projektes will er sich nicht festlegen. Aber er ist guter Dinge, „dass wir irgendwann anfangen können“.

An ihrem Projekt wollen die Initiatoren auf jeden Fall festhalten und keine großen Änderungen vornehmen. Am Standort sollen Kompetenzen im Bereich Ökologie und Nachhaltigkeit gebündelt werden. Mehrere bereits existierende Firmen wollen einziehen und sich ergänzen. Weiterhin werde die Firma Grünwerk einziehen, die ein Kompetenzzentrum für Baumpflege entwickeln möchte.

Der Architekt Georg Selzer, der auch das Gebäude für die Betreibergesellschaft entwirft, will ebenfalls seinen Arbeitsort in das Gebäude verlegen. Und auch das Außengelände soll genutzt werden, zum Beispiel für Forschungszwecke zur Landschaftspflege mit Tieren, Gewässerreinigung durch Pflanzen und anderes mehr.

Bevor das Öko-Konzept entwickelt wurde, sollte auf dem Gelände eine Adventure-Golfanlage entstehen. Als die Auflagen für das Grundstück klar waren, hatte Horney diese Idee jedoch wieder verworfen, erinnert er.