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Extra-Tarif Spaßbad Nemo will Schwimmhallen-Lücke füllen

Aus dem Magdeburger Spaßbad „Nemo“ wird auch ein Sportbad: Es gibt einen Kurzzeittarif für Schwimmer.

10.07.2016, 10:00

Magdeburg l  Mit einem „Sprintertarif“ (3 Euro die Stunde) will Geschäftsführer Harald Gabriel mehr Sportler in das 25-Meter-Becken des Nemos locken. Zum Vergleich: Derzeit zahlen Erwachsene im Normaltarif 10 bis 11 Euro für ein Spaßbad-Ticket. Einen schwimmerfreundlichen Extra-Tarif gibt es bislang nicht.

„Da das Schwimmsportangebot in den städtischen Hallenbädern derzeit sehr eingeschränkt ist, möchten wir für einen Ausgleich sorgen“, sagte Gabriel. Wiederholt hätten Besucher des Bades nach diesem Angebot gefragt. „Wir haben da schon länger drüber nachgedacht. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt“, so Gabriel weiter.

Zu der Pannenserie in den Magdeburger Schwimmhallen kommen derzeit die turnusgemäß verkürzten Öffnungszeiten während des Sommers hinzu. Die Schwimmhallen Große Diesdorfer Straße und Nord sind zu und müssen repariert werden. Während die Halle in Stadtfeld Probleme an der Wasseraufbereitungsanlage hat, ist bei der Halle in Nord das Becken undicht. Das Bad in Olvenstedt öffnet nur bei schlechtem Wetter. Und die größte und beliebteste Einrichtung, die Elbeschwimmhalle, hat verkürzte Öffnungszeiten: in der Woche von 12 bis 20 Uhr und am Sonnabend und Sonntag von 10 bis 16 Uhr. „Da gibt es eine Lücke, die wir füllen können“, sagte Gabriel. Der neue Nemo-Tarif gilt ab kommenden Montag und dann täglich von 10 bis 22 Uhr, vorerst bis zum 11. September.

Bis zum Herbst soll die Tarifstruktur des Spaßbades komplett überarbeitet werden. Die Ausstattung werde ebenfalls modernisiert, so Gabriel. Das alles soll in den kommenden Monaten passieren.

Ein Abbau des aufgelaufenen Investitionsstaus ist auch dringend nötig: Das Spaßbad ist mittlerweile 17 Jahre alt. Durch die Insolvenz lief der Betrieb zuletzt nur noch auf Sparflamme. „Wir sind auf einem guten Weg. Die Besucherzahlen entwickeln sich“, gibt sich Nemo-Chef Gabriel zuversichtlich.

Genaue Zahlen gibt die Geschäftsführung jedoch nicht bekannt. Nur so viel: Die Zahl von zuletzt rund 220.000 Besuchern jährlich wollen die neuen Spaßbad-Besitzer auf 300.000 steigern.

Erst im Mai hatte die Gesellschaft für Entwicklung und Management von Freizeitsystemen (GMF) mit Sitz in Neuried bei München das Zepter im Nemo übernommen. Die GMF ist Betreiber von bereits 19 Bäderanlagen (u. a. Badeland Wolfsburg) und Wellnesshotels in Europa und ist ein Tochterunternehmen der Aspro Group Madrid. Aspro wiederum ist Großbetreiber von Freizeit- und Ferienparks in Europa. Als neuen Badbetreiber hat die GMF die vivamar Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft Magdeburg mbH gegründet und als deren Geschäftsführer Harald Gabriel eingesetzt.

Vor der Übernahme durch GMF hatte das Nemo (später Nautica) bereits zwei Pleiten hinter sich und wurde zuletzt monatelang von einem Insolvenzverwalter geführt.