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Fackelmarsch Hunderte bei rechter Demo in Magdeburg

An einem Fackelmarsch in der Magdeburger Innenstadt nahmen am Sonnabend Hunderte rechte Demonstranten teil.

Von Tom Wunderlich 11.11.2018, 05:54

Magdeburg l Fast schon unheimlich wirkte das Bild, das sich den Magdeburgern am Samstagabend in der Innenstadt bot. Hunderte rechte Demonstranten zogen unter Vorwand eines Fackelmarsches durch Magdeburg. Immer wieder wurden rechte Parolen lautstark skandiert und Solidarität mit der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck gefordert.

Vom Hauptbahnhof zogen die Rechten, unter denen sich hunderte Neonazis und Anhänger der Hooligan-Szene befanden, zum Hasselbachplatz, über den Breiten Weg, die Ernst-Reuter-Allee, ehe sie wieder zurück zum Hauptbahnhof liefen. Immer wieder kam es zu tumultartigen Szenen, die die Polizei versuchte, zu deeskalieren.  Diese war mit einem scheinbar zu kleinem Aufgebot vor Ort. Gerade mal drei Einsatzhundertschaften sicherten das Geschehen ab. Wie Polizeisprecherin Beatrix Mertens sagte, sei das Aufgebot der Polizei ausreichend gewesen. "Die Polizeikräfte vor Ort hatten die Lage im Griff und konnten Gefahrensituationen entschärfen und Eskalationen verhindern." Laut Polizei versuchten mehrfach Mitglieder der linken Szene den Umzug der Rechten zu erreichen.

Neben der rechten Demo war auch eine Gegendemo unter dem Motto "Ausgefackelt"angemeldet, an dieser nahmen rund 700 Menschen teil.

Der Fackelmarsch wurde vom Bündnis „MAGIDA“ unter dem Motto „Gegen die Islamisierung Magdeburgs“ angemeldet. Es kam zu drei Gegenversammlungen. Nach Polizeiangaben nahmen insgesamt 700 Menschen an den Demonstrationen teil.

Zu Beginn der Versammlung des Bündnisses "MAGIDA“ setzten Versammlungsbehörde und Polizei die erlasssene Beschränkungsverfügung, bezogen auf die Anzahl der mitgeführten Fackeln durch. Erforderlich wurde das Eingreifen, da mehr Fackeln mitgeführt wurden, als laut Beschränkungsverfügung zulässig waren. Zwischenzeitliche Versuche des Aufeinandertreffens der gegnerischen Demonstranten konnten verhindert werden.

Im Zusammenhang mit den Demonstrationen wurden Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz sowie wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet.