Kleine Entdecker in Magdeburg

Magdeburg l Behutsam legt Förster Uwe Frömert die Schmetterlingspuppe einem Kind nach dem anderen in die Hand. Sofort fangen die an zu kichern, weil der Falter in seinem Kokon leicht zappelt. Auch die Erwachsenen staunen da nicht schlecht. Wie oft kommt man der Natur schon so nah?

Genau das möchte Uwe Frömert, der sich hauptberuflich um die Entdeckungstouren sowie Schmetterlingshaus, Damhirsche und Streichelziegen kümmert, den Kindern ermöglichen. „Am wichtigsten ist mir jedoch die Artenkunde, da man nichts schützen kann, was man nicht kennt“, so Uwe Frömert. Daher startet die Tour „Geheimnisse des Waldes“ auch in seiner vor 19 Jahren gegründeten Waldschule.

Hier zieren bunte Plakate mit Tier- und Pflanzengattungen die Wände und in den Schränken liegt Anschauungsmaterial wie Geweihe. Auf die Frage, wer schon einmal im Wald war, schnellen alle 20 Kinderfinger in die Höhe. „Das ist heutzutage leider eher die Ausnahme“, weiß der Förster. Mit seiner lustigen Art hat er das Eis schnell gebrochen, so dass sich jeder ganz eifrig beim rasanten Frage-Antwort-Spiel beteiligt. „Im Wald stehen viele große, grüne oder nicht so grüne …?“, fragt er. „Bäume“, rufen alle. So sammelt er mit Klein und Groß vom Fliegenpilz bis hin zum Springfrosch die Lebewesen des Waldes.

Zum Motto „Regenwald“ geht es dann ins tropische Schmetterlingshaus. „Das hat mir am besten gefallen“, meint Marek. Seine Mutter Maria erklärt außerdem: „Das Ferienangebot hier ist echt toll. Tiere und Natur interessieren uns sowieso sehr.“ Nach einem kleinen Fußmarsch zum Molche-Keschern im Teich führt die Tour dann weiter durch den waldähnlichen Parkteil. Immer wieder hält Uwe Frömert an, um den Kindern Pflanzen, die sie zuvor kennengelernt haben, in natura zu zeigen.

„Das ist viel besser, als zu Hause zu sitzen“, sind sich Laura-Jane und ihr Papa Udo einig. „Wir machen mit, weil wir in der Ferienzeit gern etwas zusammen erleben“, fügt der hinzu. Als Uwe Frömert zum krönenden Abschluss ruft: „Jetzt ab zu den Hirschen“, gibt es bei den Kleinen kein Halten mehr. Eifrig strecken sie den weichen Mäulern mit strahlenden Augen Apfelstücke entgegen. „Seit 2000 arbeite ich mit den Kids. Es macht so viel Spaß, mit ihnen die Natur zu entdecken“, meint Uwe Frömert.

Für alle, die auch durch den Elbauenpark streifen möchten: „Die Aktionen gibt es seit letztem Jahr in den Pfingst-, Sommer- und Herbstferien“, informiert Parksprecherin Jana Bork. Als Nächstes steht am 10. Juli Biberburgen-Bauen an. Und am 17. Juli geht’s auf „Spurensuche in Elbe und Angersee“.