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Finanzen Stadt Magdeburg sagt Nein zu Kita-Anbau

Weil die Baukosten für ein zusätzliches Kita-Gebäude zu hoch sind, bläst die Stadt Magdeburg den Anbau an der Kita "Beimskinder" ab.

Von Stefan Harter 09.04.2019, 01:01

Magdeburg l Durch die Errichtung bzw. Sanierung von insgesamt zehn Einrichtungen mit circa 1400 Plätzen konnte die Stadtverwaltung Magdeburg den Kitaplatzmangel in Magdeburg bereits lindern. Dennoch gibt es weitere Projekte, um den Bestand an verfügbaren Plätzen in Kinderkrippe und Kindergarten zu erweitern.

So sollte die Johanniter Unfallhilfe als Träger der Kita „Beimskinder“ in der Walbecker Straße einen modernen Anbau am denkmalgeschützten Bestandsgebäude errichten. 23 Krippenkinder unter drei Jahren sollten dort ursprünglich einen neuen Betreuungsplatz finden.

Doch nun will die Stadtverwaltung das Projekt abblasen. In einer Beschlussvorlage für den Stadtrat heißt es u. a., dass „der Grundsatzbeschluss zur Errichtung eines Anbaus am Standort der Kindertageseinrichtung in der Walbecker Straße 30a/b zurückgenommen“ wird. Grund für diesen Vorschlag an die Ratsherren sind die hohen Kosten, die für den Neubau entstehen würden.

So müsste beispielsweise extra eine Fachfirma gesucht werden, die die Bauleitung und -überwachung für die Johanniter übernimmt, da diese für solche Arbeiten keine qualifizierten Mitarbeiter haben, wie Regionalvorstand Stephan Klauert bestätigt. Dadurch würden die Kosten um 200.000 Euro auf dann insgesamt 1,7 Millionen Euro anwachsen. „Die Baukosten pro Platz sind sehr hoch gegriffen und für uns schlicht nicht umzusetzen“, stellt er fest.

Bei 23 geplanten Krippenplätzen wären das 74.000 Euro, die ein Platz kosten würde. Zum Vergleich: Beim Kita-Paket mit zehn Einrichtungen hatte der einzelne Platz gerade einmal 18.000 Euro gekostet. „Damit steht der Kostenaufwand in keinem Verhältnis mehr zur zu errichtenden Platzzahl“, muss auch die Verwaltung eingestehen und will deshalb den Anbau zu den Akten legen.

Auch das Kommunale Gebäudemanagement könne die Funktion des Bauherrn nicht übernehmen, wie vielleicht in der Vergangenheit bei anderen Sanierungen bzw. Neubauten. Grund ist die angespannte personelle Lage dort.

Die 23 Plätze sollen allerdings nicht gänzlich wegfallen. So soll im Rahmen der aktuell zu erstellenden Infrastrukturplanung für Kitas und Horte geprüft werden, ob die 23 Plätze für Kinder unter sieben Jahren genutzt werden können. Davon könnte dann auch ein anderer Träger profitieren. „Aber wir als Johanniter sind weiter interessiert daran, uns zu beteiligen“, sagt Klauert, „aber nicht an dieser Stelle in dieser Lage.“ Die neue Planung für 2019 bis 2024 soll im zweiten Quartal 2019 vorliegen.

Unberührt von der nun anstehenden Entscheidung sind die Pläne für Anbauten an den Kitas in der Max-Otten-Straße („Sonnenblume“/„Regenbogen“) sowie Schönebecker Straße („Buckauer Spatzen“). Hier sollen insgesamt 47 neue Plätze gebaut werden.

Im Juni steht der Aufhebungsbeschluss auf der Tagesordnung des Stadtrates.