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Flüchtlinge Großes Interesse an Bürgerversammlung

Zu einem Bürgerforum am Dienstagabend in der Grundschule „Leipziger Straße“ sind alle 160 Plätze in der Aula belegt.

06.10.2015, 19:30

Leipziger Straße l Die Stadt hat Dienstagabend bei einer öffentlichen Bürgerversammlung in der Grundschule „Leipziger Straße“ über die Unterbringung von Flüchtlingen im Wohngebiet „Schilfbreite“ informiert. Die Veranstaltung verlief zwar stellenweise emotional, aber größtenteils sachlich und friedlich. Polizei war auch vor Ort. Mehrere Anwohner nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen. Am Ende gab es sogar Beifall für die Organisation der Versammlung.

Dem Vorhaben liegt ein Beschluss des Stadtrates vom 7. September zugrunde, in dem sich dieses Wohnquartier im Stadtteil Leipziger Straße wiederfindet. Laut Simone Borris, Sozialbeigeordnete der Stadt, und Torsten Prusseit, Leiter für Wohnwirtschaft der Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) Magdeburg, werden Wohneinheiten an der Willi-Bredel-Straße sowie Bernhard-Kellermann-Straße angemietet. 250 Wohneinheiten werden von der Wobau zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt.

Der Großteil der Wohnungen muss dafür aber erst vorbereitet werden. Entsprechende Arbeiten werden an der Willi-Bredel-Straße noch in diesem Jahr vorgenommen. Bezug an der Bernhard-Kellermann-Straße soll im Frühjahr sein. Bewohner, die in den Wohnhäusern leben, seien bereits über das Vorhaben informiert worden, heißt es. So soll laut Stadtverwaltung rund um die Flüchtlingswohnungen auch begleitender Wachschutz organisiert werden, der als Ansprechpartner für Anwohner und Flüchtlinge da ist. Die Hausordnungen in den Häusern sollen mehrsprachig ausgehängt werden. Die Wobau betonte, dass die Wohnungen einfach saniert und danach an Flüchtlinge, aber auch an andere Interessenten vermietet werden sollen.

Vor der Veranstaltung hatte es Befürchtungen gegeben, dass Rechte die Veranstaltung stören könnten, da bereits auf Internetseiten gegen die Veranstaltung polemisiert worden war. Bereits vergangenen Freitag hatten Innenministerium und Stadt in der Petrikirche eine Einwohnerversammlung organisiert. Dort ging es um die geplante Zentrale Aufnahmestelle im Herrenkrug. Rund 700 Menschen kamen, davon standen etliche aus Platzmangel draußen an einem geöffneten Seiteneingang der Kirche. Bei dieser Veranstaltung war die Stimmung aggressiv. Sachliche Diskussionen waren in dieser Atmosphäre nicht möglich.