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Flüchtlingsheim Corona-Quarantäne nur Vorsichtsmaßnahme

Die Quarantäne in der Landesaufnahmeeinrichtung in Magdeburg ist präventiv. So soll eine Infektionswelle vermieden werden.

Von Ivar Lüthe 29.07.2020, 18:33

Magdeburg l Dass nach einem positiven Corona-Test bei einem neu angekommenen Asylbewerber derzeit die komplette Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) in Magdeburg mit 257 Bewohnern unter 14-tägige Quarantäne gestellt wurde, sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, erklärte eine Sprecherin des Landesverwaltungsamtes auf Nachfrage.

 Der Mann war bei seiner Ankunft dem obligatorischen Test unterzogen worden und sei wie bei Neuaufnahmen üblich bis zur Vorlage des Testergebnisses separiert untergebracht gewesen. Im Anschluss wurde er gemeinsam mit seiner Ehefrau in die speziell für Corona-Fälle vorgesehene Außenstelle Quedlinburg gebracht.

„Um dennoch auszuschließen, dass es nicht doch zu einem Kontakt zu anderen Bewohnern gekommen ist, wurde als reine Vorsichtsmaßnahme in Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt Magdeburg die Quarantäne angeordnet“, erläuterte die Sprecherin. In der LAE sollen nun weitere Tests vorgenommen werden.

Ob alle 257 Bewohner einem Test unterzogen werden müssen, konnte die Sprecherin nicht sagen. Es werde „mit Augenmaß und der Lage entsprechend angepasst“ getestet. Man wolle nicht riskieren, dass es zu einer Ansteckungswelle wie im Frühjahr in der Zentralen Anlaufstelle (Zast) Halberstadt komme. In der Zast hatte es Ende März zahlreiche Corona-Fälle gegeben, zeitweise waren 127 Personen positiv getestet.

Die LAE ist als Außenstelle der Zast für Neuaufnahmen eingerichtet. Mitte April war sie übergangsweise zu einer Quarantäne-Außenstelle umfunktioniert worden. Um den Kreis der Infizierten in der Zast zu unterbrechen, waren positiv getestete Asylbewerber und ihre unmittelbaren Kontaktpersonen auf die Einrichtungen in Magdeburg und Quedlinburg verteilt worden.

In Magdeburg befanden sich zeitweise mehr als 100 Flüchtlinge in Quarantäne, die Hälfte davon war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Anfang Mai waren die Genesenen und negativ getesteten Flüchtlinge auf die Landkreise und andere Einrichtungen verteilt worden. Seither fungiert die LAE wieder als Außenstelle für Neuaufnahmen.