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Freizeit Magdeburg Familienhaus will Jugendclub übernehmen

Das Familienhaus Magdeburg möchte den Jugendclub "Next Generation" übernehmen. Der Stadtrat lässt den Vorschlag prüfen.

Von Stefan Harter 20.06.2018, 01:01

Magdeburg l „Wir sind im Familien- und Seniorenbereich schon sehr gut organisiert“, sagt Thorsten Giefers. Von der Schwangerschaft bis zur Einschulung gibt es Angebote für Eltern und Kind im Mehrgenerationenhaus „Familienhaus im Park“ in Magdeburg. „Doch danach verliert man den Kontakt. Das ist schade“, sagt der Geschäftsführer der Familienhaus Magdeburg gGmbH als Träger der Einrichtung.

Um auch älteren Kindern und Jugendlichen Angebote machen zu können, möchte das Familienhaus den kommunalen Jugendklub „Next Generation“ in der Rogätzer Straße unter seine Fittiche nehmen. Vor Ort in der Hohepfortestraße sei das räumlich schlicht nicht möglich. Außerdem wollen Jugendliche auch unter sich sein, so Giefers.

Bereits vor über zwei Jahren hatte es deshalb erste Bestrebungen dazu gegeben. Weil damals aber gerade die Jugendhilfeplanung der Stadt Magdeburg beschlossen war, standen die Chancen schlecht. Jetzt gebe es aber positive Signale aus der Verwaltung, meint Thorsten Giefers. Davon bestärkt suchte er politische Unterstützung bei den Stadtratsfraktionen – und fand sie bei den Grünen.

In seinem Antrag fordert Olaf Meister, dass die Verwaltung prüfen soll, wie das „Next Generation“ in die Trägerschaft des Familienhauses übergeben werden kann. Auf der jüngsten Ratssitzung am 14. Juni 2018 stieß das zumindest auf keine generelle Ablehnung der Ratskollegen, so dass das Anliegen nun zunächst im Jugendhilfeausschuss diskutiert werden soll. Außerdem wird die Stadtverwaltung eine Stellungnahme dazu abgeben.

Thorsten Giefers hofft auf Synergieeffekte durch die Nutzung beider Einrichtungen, die nur circa 500 Meter voneinander entfernt sind. „Im Jugendklub gibt es noch Potenzial zur Entwicklung“, glaubt er. Außerdem könne man dann auch in dieser Altersgruppe präventiv arbeiten. Denn das Familienhaus betreut im Auftrag des Jugendamtes bis zu 100 Familien in teils sehr schwierigen Lebenssituationen. Damit es gar nicht erst zu solchen kommt, könnte die Arbeit im Jugendbereich helfen, meint Giefers.

Der Trägerwechsel sollte idealerweise zum Jahresbeginn 2019 erfolgen, weshalb die Idee auch noch vor der Sommerpause des Stadtrates eingebracht worden war. „Wir nutzen das alte Konzept von vor zwei Jahren und haben aber auch noch neue Ideen“, sagt der Familienhaus-Geschäftsführer. So wolle man beispielsweise anders als derzeit auch am Wochenende öffnen. „Wir wollen nicht nur ein neues Schild draußen dranschrauben“, versichert er. Der Antrag sei die Basis, auf der sie Gespräche führen wollen, meint er.

Sollte der Stadtrat den Wechsel beschließen, wäre es allerdings keine Premiere. Bereits zum Jahresbeginn 2016 war der vormals städtische Jugendklub „Kümmelsburg“ in Neu-Olvenstedt in die private Trägerschaft des Vereins „Die Brücke“ übergegangen. Auch hier war dem Wechsel eine Stadtratsentscheidung vorausgegangen. „Das funktioniert und wird gut angenommen“, meint Giefers und hofft auf Wiederholung.