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Freizeit Vergünstigungen für Magdeburger Familien

Mit einer speziellen Vergünstigungskarte könnten Magdeburger Familien zukünftig in vielen Einrichtungen Geld sparen.

Von Peter Ließmann 25.09.2018, 14:09

Magdeburg l Keine Erklärungen, einfach die Karte vorzeigen und Geld sparen. So soll das Prinzip „Familienkarte Magdeburg“ funktionieren.

Magdeburg habe sich 2012 per Stadtratsbeschluss zur Förderung von Familien verpflichtet, die Familienkarte könnte dabei eine gute Ergänzung zu den bereits bestehenden Fördermaßnahmen sein, finden die beiden Stadträte Wigbert Schwenke und Matthias Boxhorn (beide CDU/ FDP/ BfM-Fraktion). Mit einem Stadtratsbeschluss wollen sie erreichen, dass der Oberbürgermeister beauftragt wird, eine Familienkarte in Magdeburg einzuführen.

Dabei ist diese Familienkarte nicht mit dem Magdeburg-Pass gleichzusetzen. Der Magdeburg-Pass ist für sozial Bedürftige mit geringem Einkommen gedacht, etwa Hartz IV-Bezieher. Um in den Genuss der Familienkarte zu kommen, sei es nur notwendig, dass Kinder mit im Haushalt der Familien leben, so die Vorstellungen von Wigbert Schwenke und Matthias Boxhorn.

Das Einkommen der Familien oder deren Form (Kernfamilie, Alleinerziehende, Patchwork-Familie) sollen für die Familienkarte keine Rolle spielen. Die Förderung soll allen Familien zugute kommen, ob gleich ab dem ersten Kinder, dass müsse noch genauer untersucht werden.

Dass der Bedarf an einer Familienkarte in Magdeburg grundsätzlich bestehe, belege schon ein Blick in die Bevölkerungsstatistik der Stadt. Insgesamt wohnen in Magdeburg 22.300 Familien mit Kindern unter 18 Jahren (Stand: 31.12.2017). Die meisten davon sind Ein-Kind-Haushalte (12.965), Haushalte mit fünf und mehr Kindern dagegen wurden nur 224 gezählt.

Bevor die Familienkarte von der Stadt für Magdeburg eingeführt werden könnte, sollen erst die finanziellen Auswirkungen für die Stadtkasse genauestens geklärt werden. Es sei sicherzustellen, dass die Finanzierung auf einer soliden Grundlage erfolge.

Die Familienkarte könnte auch dazu dienen, verschiedene Angebote, die die Stadt Magdeburg schon jetzt für Familien bereithält, zusammenzufassen. So gibt es bereits Familienkarten für die Schwimmbäder der Stadt, und auch die Magdeburger Museen bieten Familienermäßigungen an. Das Telemann-Konservatorium geht auf die besonderen finanziellen Belastungen von Familien ein und staffelt entsprechend seine Gebühren für Familien. Das Theater Magdeburg hat ein preisgünstiges Family-Ticket im Angebot, das Puppentheater hat spezielle Familienangebote und im Zoo ist der Eintritt für Kinder komplett frei. Dazu kommen Familienangebote der städtischen Unternehmen SWM, Stadtsparkasse und Wobau.

Als Ideengeber für die Magdeburger Familienkarte wird der Familienpass des Landes Sachsen-Anhalt angeführt, mit dem Familien die vergünstigten Angebote von über 100 Partnern im Land annehmen können. Allerdings kann die Landes-Familienkarte seit April 2017 nicht mehr beantragt werden. Grund dafür sei ein stetiger Rückgang der Nachfrage, sagte Andreas Pinkert, Pressereferent des Sozialministeriums. Darum arbeite das Ministerium an einer Erneuerung dieses Angebots für Familien im Land. „Es wird auf jeden Fall eine Alternative geben, da die Gelder dafür im Haushalt des Landes für 2019 eingestellt sind.“

Die Magdeburger Familienkarte wird in den kommenden Monaten in den zuständigen Fachausschüssen des Stadtrats diskutiert, bis der Antrag von Schwenke und Boxhorn dann am 6. Dezember 2018 im Stadtrat auf dem Tisch liegt.