1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Die Mannschaft mit dem Lächeln

Fußball Die Mannschaft mit dem Lächeln

Im Hort an der Grundschule Ottersleben in Magdeburg ist bei den Mädchen das Fußballfieber ausgebrochen. Fast 50 Mädchen trainieren hier.

Von Robert Richter 28.02.2017, 00:01

Magdeburg l In der Einrichtung in der Richard-Dembny-Straße ist unter den Grundschülerinnen ein regelrechter Fußball-Boom ausgebrochen. 47 Mädchen sind in der Fußball-AG angemeldet. Trainiert werden muss inzwischen aus Kapazitätsgründen schon in zwei Gruppen im 14-tägigen Wechsel.

Angeheizt hat das Fußballfieber Horterzieher und Fußballer Andreas Möller. Der 29  Jahre alte Namensvetter des berühmten Fußball-Weltmeisters von 1990, Andreas Möller, spielt selbst in seiner Freizeit als Stürmer in der Stadtliga beim KSC Magdeburg (Katholischer Sportclub).

„Auslöser war ein Mädchen, das immer gern mit Fußball spielen wollte. Aber die Jungs haben sie weggeschickt. Sie könne ja gar nicht spielen, hieß es von ihnen. Da habe ich begonnen, mit ihr zu trainieren“, erzählt Möller. Vor sechs Jahren gründete er die Fußball-AG im Ottersleber Hort. „Angefangen haben wir mit sieben Mädchen, heute sind fast 50 dabei. Ich konnte immer mehr vom Fußball begeistern“, freut sich Möller.

Seit drei Jahren ist auch die neun Jahre alte Ottersleberin Ronja Koch dabei. „Das Fußballtraining macht einfach Spaß“, sagt sie. Und ihr Coach ist stolz auf die Fußballmädchen. „Wir treten inzwischen auch gegen Vereinsmannschaften an.“ Größter Erfolg war zuletzt in einem Turnier ein 3:2-Sieg gegen den MFFC, die Nummer eins im Frauenfußball in Magdeburg. „Okay, es war nur die zweite Mannschaft, aber wir steigern uns“, sagt der Andy Möller von Ottersleben mit breitem Smiley-Lächeln. Da der MFFC in der selben Sporthalle trainiere, seien auch schon eine Reihe von Spielerinnen in den Verein gewechselt. „Das ist ja mein Ziel, dass die Mädchen in den Verein gehen und dort die erfolgreiche Nachwuchsarbeit weiter beflügeln“, so der Hort-Coach.

Der hat schon den nächsten großen Schritt für seine Mädels im Blick: „Ich bin da dran, dass meine ,Ottersleber Smileys‘ als Einlaufkinder beim 1. FC Magdeburg zu einem Spiel eingeladen werden und die Teams auf den Platz führen dürfen. Das wäre ein Riesending“, so Möller. Gerade ist der 29-Jährige Vater einer kleinen Emma geworden. Möchte er aus dem Töchterchen auch eine Fußballerin machen? „Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn sie später auch mal Fußball spielen würde. Aber das muss sie selber entscheiden“, erklärt er.

Bis dahin will er dafür sorgen, dass seine Hort-„Smileys“ weiter so viel Spaß am Fußball haben – und noch so manchem Gegner das Lachen vergeht.