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Fußballplatz Neues Grün für Kicker im Westen Magdeburgs

Die Fußballer von Germania Olvenstedt spielen auf neuem Grün. Ihr 18 Jahre alter Kunstrasenplatz wurde ausgetauscht.

Von Stefan Harter 10.10.2016, 09:22

Magdeburg l „Das ist das erste Mal, dass ich diesen Sportplatz betrete. Sonst höre ich immer nur in meinem Garten, wenn hier ein Tor fällt“, sagte Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper am Sonnabendvormittag im Vereinsheim von Germania Olvenstedt. Der im Westen Magdeburgs ansässige Sportverein hatte zur offiziellen Einweihung seines neuen Kunstrasenplatzes eingeladen. Trümper übernahm den symbolischen Scherenschnitt mit dem Vereinsvorsitzenden Volker Buhtz, Stadtsportbund-Vorsitzender Rainer Voigt sowie Johanna Grude von Lotto Toto.

Bereits vor über zwei Jahren begann das Projekt „Platz für die Zukunft schaffen“, berichtete Buhtz. Der alte Kunst-rasen war 1998 anstelle eines Hartplatzes aufgebracht worden und hatte mit nunmehr 18 Jahren seine durchschnittliche Lebensdauer längst überschritten, wie Lutz Trümper lobend anerkannte. „Die halten sonst nur elf, zwölf Jahre“, sagte er.

Da dem Verein nur der eine Platz zur Verfügung steht, wies dieser aufgrund der fast täglichen Nutzung einen erheblichen Verschleiß auf. Von Juni bis August dieses Jahres wurde er nun erneuert. „Wir hoffen jetzt, dass er mindestens genauso lange hält wie der vorige“, erklärte Volker Buhtz. Sein Fazit: „Es ist geschafft, es hat sich gelohnt.“

Insgesamt wurden in das neue, künstliche Grün knapp 290.000 Euro investiert. Das Land schoss 149.000 dazu, die Stadt gab 72.000, Lotto Toto weitere 19.000 und der Verein selbst musste einen Eigenanteil von 48.000 Euro aufbringen. Eine enorme Summe, die dank vieler Spender und Unterstützer aber zusammengekommen war, damit das Projekt überhaupt starten konnte. „Ohne ihre Hilfe wäre das alles nicht möglich gewesen“, bedankte sich daher Volker Buhtz bei den Anwesenden.

„Das ist eine gigantische Leistung“, lobte auch der Magdeburger Oberbürgermeister Lutz Trümper. Zum Vergleich zog er die neue Schutzwand im Stadion heran, die genauso teuer wie der neue Fußballplatz, aber im Gegensatz zu dem eine „sinnlose“ Geldausgabe war. „Die Fankultur artet aus“, sagte er und verwies auf den Fall des FCM-Fans Hannes S., der nach einem bislang ungeklärten Vorfall am vergangenen Wochenende um sein Leben kämpft. „In den Vereinen muss dafür gesorgt werden, dass das aufhört“, appellierte Trümper.

„Wir machen eine ganze Menge für den Sport“, fuhr er fort und verwies auf das Großprojekt Jahnsportplatz, wo bereits der Platz erneuert wurde und derzeit noch das Vereinshaus von Arminia Börde neu errichtet wird. „Die Hardware ist in einem ziemlich guten Zustand“ bilanzierte das Stadtoberhaupt und versprach, dass die Stadt auch in den kommenden Jahren weiter in die Infrastruktur investieren wird.

Für den Oberbürgermeister erfüllt der Fußballplatz nicht nur die reine Sportfunktion: „Er hat gerade hier im dörflichen Bereich wie Alt-Olvenstedt die gleiche wichtige Funkion wie die Feuerwehr. Es ist ein Treffpunkt für die Gemeinschaft.“

Für Rainer Voigt vom Stadtsportbund, dem seit diesem Jahr mitgliederstärksten Verband in Sachsen-Anhalt, steht fest, warum das so ist. „Der Grund ist der Zustand der Sportstätten. Auch hier wurde ein Stück Besonderes für die Menschen der Stadt geschaffen“, sagte er.

Germania Olvenstedt hatte sich im Herbst 1991 als eigenständiger Verein gegründet. Neben Fußball kann dort auch Gymnastik betrieben werden. Aktuell sind gut 300 Mitglieder angemeldet.