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Geburten Schnulleralarm in Magdeburg

Der positive Geburtentrend setzt sich in Magdeburg auch 2016 fort. 1110 Kinder erblickten im ersten Halbjahr bereits das Licht der Welt.

Von Karolin Aertel 01.08.2016, 01:01

Magdeburg l 2015 wurde mit 2174 Geburten der höchste Stand seit Anfang der 1990er Jahre erreicht. Und auch im ersten Halbjahr 2016 setzt sich der Trend einer positiven Geburtenentwicklung fort. 1110 Kinder sind bereits geboren worden.

Mila Hennecke erblickte am vergangenen Dienstag im Krankenhaus St. Marienstift das Licht der Welt. Sie ist nach Sohn Paul (5) das zweite Kind von Annika Hennecke (33) und Thomas Schwob (31). Ein Wunschkind und mehr als willkommen in der Landeshauptstadt.

Die kleine Stadtfelderin trägt schon jetzt dazu bei, dass Magdeburg etwas positiver in die Zukunft blicken kann.

Es werden wieder mehr Kinder geboren. Im vergangenen Jahr sind dem Melderegister zufolge 2174 Geburten verzeichnet worden (mit Hauptwohnsitz in Magdeburg). Das sind 46 Geburten mehr als 2014, 123 mehr als fünf Jahre zuvor und 463 mehr als noch 2004.

Und allein im ersten Halbjahr 2016 sind laut Einwohnermelderegister 1110 Geburten zu verzeichnen (576 Jungen, 534 Mädchen), im gleichen Zeitraum 2015 waren es 1065 Geburten (559 Jungen/ 506 Mädchen).

Die Geburtenrate steigt langsam aber stetig. Das spürt auch das Marienstift. Dort könnte in diesem Jahr erstmals die 1000er Marke geknackt werden. Bereits jetzt zählt die Geburtshilfe 613 Geburten (Stand 28. Juli). Drei Kreißsäle und 15 Hebammen in Vollzeit stehen hierfür zur Verfügung.

Und auch die Universitätsfrauenklinik hat bereits 646 Babys (Stand 30. Juni) auf die Welt geholfen. Das Klinikum Magdeburg Olvenstedt sogar schon 797 Kindern (Stand 29. Juli). Erfahrungsgemäß stehen ein paar geburtenstarke Monate noch bevor.

In den Zahlen der Kliniken seien schließlich auch die Geburten von Kindern, deren Wohnsitz außerhalb Magdeburgs liegt, geführt. Dass mehr Mütter aus dem Umland ihr Kind in Magdeburg zur Welt bringen (2015: 1305 von 2174 Geburten), sei nicht zuletzt eine Folge schließender privater Einrichtungen im ländlichen Bereich.

Böhme ist sich sicher: „Es wird mit Sicherheit nochmal einen spürbaren Einbruch geben." Die Frauen, die derzeit Kinder zur Welt bringen, sind in den 80er Jahren geboren - noch relativ geburtenstarke Jahrgänge. Anfang der 90er Jahre gab es einen Geburtenknick. Und der werde sich zu gegebener Zeit in der Statistik niederschlagen.

Doch noch kann sich Magdeburg auch in den kommenden Monaten über Zuwachs freuen. Allein an den Infoabenden des Marienstifts kommen zwischen 100 und 120 Personen. So viele, dass die Gruppen geteilt werden müssen. Für welche Klinik sich werdende Eltern entscheiden, hänge zunehmend von weichen Faktoren ab, wissen Klinikdirektor Dr. med Dieter Suske und Pflegedirektor Johannes Brumm. Kurs-, Vor- und Nachsorgeangebote, Angebote für Geschwisterkinder und Ausstattungsmerkmale haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen.

„Wir beobachten, dass sich Paare neben moderner medizinischer Ausstattung vor allem auch ein familiäres Umfeld wünschen", erklärt Klinikdirektor Suske. „Bloß keine Krankenhausatmosphäre."

Ob sich der Geburtentrend in den kommenden Monaten und Jahren fortsetzt beleibt abzuwarten. Für den Moment jedenfalls ist Klaus Zimmermann, stellv. Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg, zufrieden. Maßnahmen, die die Landeshauptstadt zu einem lebenswerten Ort für alle Generationen machen sollen, tragen seines Erachtens nach Früchte: „Die seit Jahren steigende Zahl von Geburten in der Landeshauptstadt Magdeburg zeigt, dass sich Magdeburg für junge Paare und Familien zu einem immer attraktiver werdenden Wohnort entwickelt. Dazu trägt die aktive Familienpolitik der Stadt bei – beispielsweise die Erschließung und Vermarktung von Baugrundstücken mit Familienförderung oder die flächendeckende Sanierung und Neueröffnung von Kindergärten und Schulen."