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Geplant In russischer Bäckerei stehen bald Fahrräder

Von der Bäckerei, zur Videothek, zum Nachtclub und nun zum Fahrradladen: Neues Leben zieht in die Halberstädter Straße 21 in Magdeburg ein.

Von Christina Bendigs 09.02.2021, 00:01

Magdeburg I Es ist noch nicht allzu lange her, da beherbergte es eine Videothek, später befand sich dort ein Nachtclub. Nun soll neues Leben in das Gebäude Halberstädter Straße 21 einziehen. Ein Magdeburger Fahrradhändler möchte in dem Gebäude einen Cube-Laden eröffnen. „Cube“ ist einer der größten deutschen Fahrradhersteller. Die „Fahrrad Magdeburg Büchner GmbH“ mit Sitz im City Carré habe für die Eröffnung des ersten „Cube Stores“ in Magdeburg einen zusätzlichen Standort gesucht, berichtet das Immobilien-Unternehmen Aengevelt, das die Immobilie an der Halberstädter Straße vermittelt hat. Rund 1650  Quadratmeter Verkaufs- und Werkstattfläche werden somit in der denkmalgeschützten Immobilie vermittelt. Mietbeginn sei im Frühjahr 2021.

Das Grundstück sei nach der Neugründung Sudenburgs 1812 ein Standort von Zichorien- und Rübenzuckerfabriken gewesen, berichtet Nadja Gröschner, die gemeinsam mit Dieter Niemann das Buch „Eine Straße mit Charakter und Geschichte“ zur Halberstädter Straße geschrieben hat. Ab 1875 etablierte sich hier die Zuckerrübenfabrik der Gebrüder Dannebaum, 1909 wurde sie stillgelegt. Das Grundstück sei von der Magdeburger Bau– und Creditbank übernommen und neu bewirtschaftet worden. Auf diese Weise sei in den Jahren 1910 sowie 1913/14 für den Waren-Verein ein Speichergebäude mit einer Bäckerei an der Rückfront zur Hellestraße sowie zur Hauptstraße ein Geschäftshausneubau entstanden. Dort befand sich später die russische Bäckerei.

In das Geschäftshaus Nummer 23 sei die 1906 gegründete Nahrungsmittel-Versand-Gesellschaft Magdeburg (Naverma) eingezogen. Nach dem Krieg sei dieses Gebäude zum Konsum-Warenhaus umgenutzt worden, berichtet Gröschner. Die Häuser der Nummer 23 (Konsum-Warenhaus) bis 27 seien dem Bau der Ab- und Auffahrten des Magdeburger Rings Anfang der 1970er Jahre geopfert worden. „Das Haus Nummer 23 wurde nach der Wende saniert und rechterhand mit einem Anbau versehen, der für verschiedene Dienstleistungen genutzt wurde“, ist aus dem Buch von Nadja Gröschner und Dieter Niemann zu erfahren.