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Gesundheit Professoren rudern gegen Krebs

Am 19. August sitzen Magdeburger Professoren im Boot und legen sich für eine gute Sache ins Zeug.

Von Jana Heute 15.07.2018, 08:00

Magdeburg l Olaf Ebeling steht auf dem Steg und hält den Holzstab in die Elbe. „68 Zentimeter. Das reicht“, meint das Mitglied vom Ruderclub Alt-Werder 1887 e. V. und gibt das Signal für die vier Herren, die schon startbereit am Ufer stehen. In Sportmontur und gutgelaunt. Bereit für die Trainingsstunde. „Na, wir werden doch wohl trocken bleiben“, unken sie. Bei dem hüftflachen Wasserstand braucht man ja auch kaum Sorge zu haben. Zumal es ja noch eine Trockenübung an den Ergometern und ordentliche Einweisungen durch den Steuermann vom Ruderclub gibt. Was also soll schon passieren?

„Wir wollen rudern und gewinnen“, gibt Prof. Thomas Fischer die Parole aus. Und schickt ein breites Lächeln hinterher; sonst seien sie in der Freizeit ja eher auf dem Motorrad als im Ruderboot unterwegs, erzählt er.

Die Regatta am 19. August 2018 auf der Elbe am Mückenwirt ist zwar ein Ruderbootrennen, bei dem Medaillen und Pokale winken, aber die Aktion soll auch Spaß machen. Bei der ersten Regatta vor zwei Jahren saß der Chef der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie mit weiteren Kollegen schon mal in einem Boot. Hat außerdem bei ähnlichen Rennen in Halle und Mainz mitgemacht. „Von dort haben wir die Idee auch mitgebracht“, sagt Prof. Fischer, der vor ein paar Jahren von Mainz nach Magdeburg an die Klinik gewechselt war.

„Rudern gegen Krebs“ ist eine Aktion, die 2005 von der Stiftung Leben mit Krebs initiiert worden war. Inzwischen hat sie sich zu einer bundesweiten Bewegung entwickelt. Bis 2017 wurden 91 Regatten an 23 Standorten durchgeführt. In diesem Jahr gibt es die Benefizregatten in Magdeburg, Hamburg, Kiel, Erlangen, Mainz, Celle, Lübeck, Heidelberg, Dresden und Offenbach. Der Erlös der Magdeburger Regatta am 19. August wird wie schon vor zwei Jahren in das Projekt für Krebspatienten „Aktiv bewegen und entspannen bei Krebs“ fließen. Dank der Regatta ist die Finanzierung für zwei Jahre gesichert, das Angebot für die Patienten kostenfrei. Die für August geplante Aktion soll die Anschlussfinanzierung für das Projekt sichern, das aus Sicht von Professor Fischer ganz entscheidend bei der Genesung der Patienten helfen kann. „Das ist wirklich eine gute Sache, da mitzumachen. Wir wünschen uns ganz viel Publikum, das die Boote anfeuert“, betont Fischer, der zugleich Vorstandsvorsitzender des Tumorzentrums Magdeburg/Sachsen-Anhalt e. V., also des lokalen Koordinators für die Regatta, ist.

Mehrere Ruderclubs unterstützen die Aktion, sichern die jetzt vorab laufenden Trainingseinheiten ab und schicken Helfer zum Aktionstag am 19. August. „Sie alle haben sich ein Dankeschön verdient, auch unsere Sponsoren, ohne die nichts ginge“, betont Dr. Julia Noack, die für das Tumorzentrum die organisatorischen Fäden in den Händen hält.

Die Rennen werden an dem Augustsonntag in der Zeit von 10 bis 17 Uhr in Höhe Mückenwirt stattfinden – mit einem bunten Rahmenprogramm u. a. mit Musik der Band „Do not Cross“, Tanz und Spielen für Kinder. Für das Rennen haben sich schon jetzt 80 Mannschaften angemeldet. Damit ist die Liste geschlossen. Mit an den Start gehen Patientenboote, u. a. „Zusammen stark“ von der Magdeburger Krebsliga, außerdem „Heiße Luft“ vom Institut für Strömungstechnik und Thermodynamik der Guericke-Universität, die „Stadtfelder Rudermuddis“ mit Lehrerinnen der Grundschule Stadtfeld und „Die schnellen Immunzellen“ mit den Professoren Thomas Fischer, Burkhart Schraven, Rüdiger Braun-Dullaeus und Ali Canbay. Am Donnerstag- und Freitagabend (12./13. Juli) legten sie beim Training auf der 350-Meter-Strecke schon mal fleißig vor.