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Getec-Arena Magdeburger Mut zum Glasboden

Vor 25 Jahren wurde in Magdeburg die Bördelandhalle eröffnet. Heute heißt sie Getec-Arena und soll modernisiert werden.

Von Martin Rieß 27.11.2020, 00:01

Magdeburg l Mit einer moderneren Ausstattung samt Glasboden, auf dem sich Markierungen einblenden lassen, möchte die Stadt Magdeburg die Getec-Arena auf die Zukunft vorbereiten. Bevor der Stadtrat Magdeburg endgültig entscheidet, diskutieren Stadträte in den Ausschüssen mit den Verwaltungsvertretern und geben ein Votum zu dem Vorhaben ab. Im Falle der Getec-Arena war dies am 24. November 2020 im Schulausschuss und zwei Tage später im Bauausschuss der Fall.

In beiden Fällen gab es durchaus kritische Nachfragen – handelt es sich doch bei rund 5,7 Millionen Euro um eine erkleckliche Summe, um die es geht. Und selbst wenn die Stadt nur 55 Prozent und damit rund 3,1 Millionen Euro zahlen soll und das Land als Mitfinanzier ins Boot holen möchte – der Rest soll über das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ finanziert werden – müssen diese Gelder in einem angesichts der Corona-Krise perspektivisch klammen Haushalt erst einmal gefunden werden. FDP-Ratsfrau Carola Schumann wies so im Schulausschuss darauf hin, dass zum Beispiel mit dem geplanten Schülerticket ohnehin eine hohe Belastung für den Haushalt ansteht. Und AfD-Stadtrat Ronny Kumpf wollte wissen, ob dieses Vorhaben ohne Fördermittel überhaupt umsetzbar wäre. Das wohl kaum, so der stellvertretende Leiter des Fachbereichs Schule und Sport, Stefan Matz.

Er sprach angesichts der Kosten für das Vorhaben denn auch von einer mutigen Entscheidung, die die Stadträte treffen müssen, um Magdeburg als Standort für den Spitzensport und für Veranstaltungen für die Zukunft zu stärken. Und Kerstin Richter machte deutlich, dass eine Jury über die bundesweit für das Programm zur Verfügung stehenden 600 Millionen Euro entscheidet: „Mit einer Be- und Entlüftungsanlage brauchen wir unter diesen Umständen gar nicht erst antreten.“

Als großen Pluspunkt für den Glasboden, der rund eine Million Euro der Investition ausmachen soll, mit LED-Anzeige nennt Stefan Matz die Flexibilität, die mit diesem möglich sei. Bislang ist die Halle auf Handball fixiert. Künftig sei es möglich, per Knopfdruck ohne großen Aufwand die Markierungen beispielsweise für Basketball, Fußball oder Tennis auf den Hallenboden zu zaubern. „Und bei Veranstaltungen wie Tanzabenden muss der Boden bislang abgesdeckt werden. Das wäre dann nicht mehr nötig. Dann könnte man beispielsweise sogar von unten die Beleuchtung bringen“, warb Stefan Matz für die Idee.

Nur: Wie haltbar ist ein solcher Boden? Immerhin gebe es Städte, in denen die entsprechende Technik bereits seit Jahren im Einsatz ist. Stefan Matz: „Die Betreiber in Dresden sind beispielsweise mit der Anlage hochzufrieden.“ Sie haben den Boden dort seit drei Jahren. Auf den Glasboden selbst soll es ersten Informationen nach zehn Jahre Gewährleistung geben, auf die Elektronik zwei Jahre.

CDU-Stadtrat Bernd Heynemann machte dabei auch darauf aufmerksam, dass auch der normale Sportboden alle paar Jahre ausgetauscht werden muss – dass also ohnehin immer wieder einmal Investitionen anstehen.

Neben dem Glasboden geht es unter anderem auch um eine moderne Ausstattung und einen zusätzlichen Saal. Entscheiden soll der Stadtrat im Januar 2021.