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Anwohnerautos ausgesperrt Gleisbau sorgt in Magdeburg für Parkplatzfrust

Durch den Gleisbau in der Schönebecker Straße können Anwohner ihre Stellplätze für mehrere Wochen nicht nutzen.

Von Marco Papritz Aktualisiert: 14.4.2021, 11:13

Magdeburg. Die Aufregung ist groß in der Schönebecker Straße 3. Ab sofort wird die Einfahrt zum Wohnhaus an der Buckauer Hauptverkehrsachse gekappt. Die Bewohner können die 40 Stellplätze im Innenhof für mehrere Wochen nicht nutzen. „Ein Unding“, wie André Butzlaff sagt. Denn: „Ältere Bewohner sind zur medizinischen Versorgung auf ihre Fahrzeuge angewiesen, es gibt mehrere Familien mit kleinen Kindern – alle müssen nun ihre Autos in der Umgebung abstellen, in der ohnehin schon eine große Parkplatznot besteht“, verweist der Bewohner auf die mehr als angespannte Parkplatzsituation etwa im Bereich der Porse-, Benediktiner- und Bleckenburgstraße.

Hinweis per Zettel

Der Frust, den die Bewohner schieben, hat eine einjährige Vorgeschichte: Im Zuge des Baus der neuen Straßenbahntrasse über die Warschauer und Raiffeisenstraße zur Leipziger Straße als Teil der 2. Nord-Süd-Verbindung der Verkehrsbetriebe sowie den Gleistausch und der Einrichtung barrierefreier Haltestellen ist die Schönebecker Straße im Bereich von Porsestraße bis zur Warschauer Straße seit einem Jahr gesperrt. „Anfangs hatte man unsere Einfahrt regelrecht vergessen. Die MVB mussten auf unseren Hinweis hin die Absperrungen verschieben, damit wir die Zufahrt nutzen konnten“, so Butzlaff. Seitdem gehören Baustellenlärm und Erschütterungen des Hauses ungewollt zum Alltag dazu, wenn man so will. „Wir haben nichts gegen das Bauvorhaben an sich, dass die Attraktivität des Wohnumfeldes steigert. Doch in all der Zeit haben es weder die Verkehrsbetriebe noch die Baufirmen geschafft, uns über die Sperrpläne zu informieren“, so Butzlaff.

Am Donnerstagabend (8. April) sei das Vorhaben über Aushänge kund getan worden. Am Montag kam es dann zu den ersten Einschränkungen, ab heute ist die Zufahrt für die Anwohner komplett gekappt. Eine Anfrage an das Tiefbauamt, ob die Bewohner während der Zeit der Sperrung kostenfrei den Parkplatz an der Ecke Erich-Weinert-Straße/Schönebecker Straße nutzen können, die auf Hinweis einer Mitarbeiterin per E-Mail gestellt werden sollte, sei bislang unbeantwortet geblieben. André Butzlaff: „Die Gewächshäuser hätten uns gern geholfen und Platz zur Verfügung gestellt, doch dort wird ebenfalls gebaut.“

Aus drei Tagen werden elf Wochen

Die Zufahrt zum Wohnhaus müsse wegen umfangreicher Tiefbauarbeiten wie die Verlegung von Rohrleitungen und anschließendem Straßenneubau gesperrt werden, heißt es auf Volksstimme-Nachfrage von Tim Stein, dem Sprecher der Verkehrsbetriebe. Die zuständige Baufirma habe darüber die Hausverwaltungen am 24. März schriftlich informiert. Ursprünglich war geplant, dass die Zufahrten lediglich drei Tage im Zeitraum von 7 bis 17 Uhr nicht genutzt werden sollte und anschließend ein Provisorium eingerichtet werden sollte. Nach Abstimmungen mit den zuständigen Behörden am 7. und 8. April zerschlug sich dieses Vorhaben, „da es leider aufgrund der Lage der künftigen Haltestelle sowie der vorhandenen Bäume keine Möglichkeit gibt, die Zufahrten für den Zeitraum des Umbaus aufrecht zu erhalte“, erklärt Stein. Eine provisorische Stellfläche für die Feuerwehr werde gewährleistet.

Man wisse, dass diese Regelung eine zusätzliche Belastung für die Bewohner darstelle und könne nur um Verständnis bitten. „Ersatzparkplätze können die MVB nicht zur Verfügung stellen, da wir über entsprechende Flächen nicht verfügen“, so der Unternehmenssprecher.