1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Tunnel-Container bei Google aufgenommen

Großbaustelle Tunnel-Container bei Google aufgenommen

Die Tunnelbaustelle in Magdeburg ist stets im Wandel. Ein Teil, den es so aber nicht mehr gibt, schaffte es auf die Google-Karte.

Von Martin Rieß 27.11.2018, 00:01

Magdeburg l Die Tunnelbaustelle in Magdeburg hat sich bis in die digitalen Welten globaler Unternehmen vorgearbeitet. Zwar sind die Baucontainer vom Kölner Platz inzwischen zum Damaschkeplatz und zum Willy-Brandt-Platz umgezogen: Das Gelände wird für die weitere Gestaltung freigeräumt. Doch auf den Satellitenbildern, die bei Google-Maps eingesehen werden können, sind sie noch sichtbar.

Und mehr noch: Sie sind sogar auf den digitalen Karten eingezeichnet. Dort sind die Container wie feste Gebäude als graue Vierecke markiert.

Bei einer digitalen Alternative, bei OpenStreetMap, sind die Container übrigens nicht eingezeichnet. Dort sind dafür auf dem Kölner Platz jedoch Abstellplätze für Fahrräder vermerkt – was zwar den Planungen für die Zukunft entspricht, mit der derzeitigen Situation auf dem Platz aber nur sehr wenig zu tun hat.

Auf der Tunnelbaustelle selbst geht es derweil wie folgt weiter: „Ab Februar möchten wir vom Damaschkeplatz aus den Boden für die Tunnelröhre ausheben“, bestätigt Christian Fuß, der das Bauvorhaben vonseiten der Stadt Magdeburg steuert, den Zeitplan für die Arbeiten an dem 139-Millionen-Euro-Projekt für die Magdeburger Innenstadt. Kurze Zeit später soll auch der Aushub an der anderen Seite an der Ein- und Ausfahrt zwischen Brandenburger Straße und Otto-von-Guericke-Straße beginnen.

Während sich die Arbeiter inzwischen vor allem östlich der Eisenbahnbrücken auf der Innenstadtseite des Bauvorhabens tummeln, hat sich das Bild an anderen Stellen in den vergangenen Wochen merklich verändert. So ist die Tunnelausfahrt am Damaschkeplatz inzwischen fertiggestellt. Ebenso wie die Tunneleinfahrt in Richtung Innenstadt ist nun auch die Tunnelausfahrt zu erkennen. Um diese vor Beschädigungen zu schützen, ist sie mit Holz verkleidet.

Christian Fuß erläutert: „In diesem Bereich haben wir bereits Boden ausgehoben.“ Bevor es aber weitergehen kann, müssen die Seitenwände noch mit Ankern im Boden auf der Außenseite des Tunnels befestigt werden. „Zwar können die Wände der von außen drückenden Last durch die Erdmassen auch so standhalten – als eine Absicherung und um auch kleine Verschiebungen zu verhindern, setzen wir hier aber auf die Anker.“

Im Bereich des eigentlichen Tunnels, in dem über den Seitenwänden eine Tunneldecke ist, ist eine solche zusätzliche Sicherung nicht notwendig. Hier übernimmt diese Funktion die Tunneldecke mit. Diese soll in den kommenden Monaten fertiggestellt werden.

Zwischen der Eisenbahnbrücke mit Gleis 1 und der früheren Feuerwache laufen die Arbeiten derzeit auf Hochtouren. Wenn die oberen Bereiche der Betonpfähle, aus denen sich die Wände zusammensetzen, freigelegt sind, kann die Bewehrung der sich anschließenden Kopfbalken mit der der Pfähle verbunden werden, es folgt die Verschalung, dann kann betoniert werden.

Ähnlich wird im Anschluss die Tunneldecke gebaut, wobei hier zuvor eine sogenannte Wasserhaltung mit Röhren und Plätzen für die Technik in den Boden gebracht werden muss: Mit diesen Anlagen wird beim weiteren Bau das Grundwasser abgepumpt. Erst wenn die Tunnelsohle, auf die später die Fahrbahn gebaut wird, fertiggestellt ist, kann kein Grundwasser mehr eindringen.

Wie Christian Fuß berichtet, haben sich die Berechnungen zum Grundwasser seit Beginn der Arbeiten bestätigt. Nachdem das Wasser abgepumpt ist, wird es auf mögliche Schadstoffe untersucht, bevor es in die Künette zwischen dem Magdeburger Ring und der Stadtmauer in Richtung Klinke abgeleitet wird.

Was die Tunneldecke angeht, stehen nach den Arbeiten zwischen Eisenbahnbrücke und der früheren Feuerwache noch die an dem sich anschließenden Abschnitt bis zur Tunneleinfahrt aus Richtung Innenstadt aus. „Wir hoffen, dass das Wetter in den kommenden Monaten mitspielen wird und wir zügig vorankommen werden“, sagt der Projektsteuerer Christian Fuß.

Unabhängig vom Wetter ist bereits jetzt der Einsatz von Wärmezelten geplant. Diese kommen bei weiter sinkenden Temperaturen zum Einsatz, um die Abdichtung der bereits fertiggestellten Tunneldecke fortsetzen zu können. Die ab Februar 2019 geplanten Aushubarbeiten für die Hauptröhre werden von der Witterung im Vergleich zu den bisherigen Aufgaben unabhängig verlaufen können.

Im Einsatz sind Arbeiter derweil auch auf der Nordseite des City Carrés zur Ernst-Reuter-Allee hin. Hier wird der Einbau von Leitungen vorbereitet, die an dieser Stelle in großer Zahl verlaufen. Erst danach kann der Bau des Fuß- und Radwegs darüber begonnen werden.

Ein wenig ruhiger geworden ist es inzwischen auf dem Gelände des früheren Bahnpostamts gegenüber dem Kölner Platz: Hier sind die Wände fertig. An vielen Stellen sind die Klinker bereits angebracht. Jetzt kann die Böschung auf dem Gelände des früheren Bahnpostamts aufgeschüttet werden. Sie soll begrünt werden, oberhalb plant die Deutsche Bahn Ausgleichspflanzungen.