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Großbrand Unternehmen schwer angeschlagen

Nach dem Großbrand an der Freien Straße in Magdeburg müssen die dortigen Unternehmen einen herben wirtschaftlichen Schlag verkraften.

Von Marco Papritz 24.01.2017, 00:01

Magdeburg l Während sich der Spezialbagger des mit dem Abriss beauftragten Unternehmens Schicht für Schicht voranfrisst und die Überreste der Metallkonstruktion abträgt, geht es für die betroffenen Nutzer der Halle daran, sich einen Überblick über die Schäden zu verschaffen. Seit 2008 ist die Hocon-Gruppe um Geschäftsführer Dirk Liebig Eigentümer des Areals, das einst zum Magdeburger Armaturenwerk (MAW) gehörte. Die Unternehmensgruppe ist im Bereich des Transport- und Entsorgungswesens tätig und hatte 15 Fahrzeuge, darunter auch Baufahrzeuge, zur Zeit des Feuers in der Halle abgestellt. Sie wurden zerstört.

„Wie groß der finanzielle Schaden ausfällt, kann derzeit noch nicht beziffert werden“, so Liebig. Der Großbrand treffe das Unternehmen, das am Standort Freie Straße 30 Mitarbeiter beschäftigt, „sehr schwer“.

Der Geschäftsführer ist von Anwohnern der Weststraße (Buckau), die ihn kannten, am Brandmorgen über die dramatischen Ereignisse informiert worden und eilte mit Mitarbeitern zur Halle. Gemeinsam ist es noch gelungen, beispielsweise einen Lkw vor den Flammen zu retten. „Wir sind alle emotional sehr aufgewühlt“, so Liebig.

Das gilt auch für die Mieter der Halle, die darin u. a. Werkstätten betrieben und sie als Lagerhalle nutzten. Dazu zählt auch die Paganini Eventagentur Magdeburg. „Das komplette Inventar, das wir uns über Jahre angeeignet und für den Betrieb der Agentur sowie Vermietungen genutzt haben, ist unwiederbringlich zerstört worden“, so Agenturchef Ingo Bumbke auf Volksstimme-Nachfrage.

Dazu zählen auch Bauten und Mobiliar, die für den Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt und das Kaiser-Otto-Fest im Stadtzentrum genutzt wurden. Die beliebten Großveranstaltungen mobilisieren jährlich Tausende Besucher. „Haben Sie Verständnis, dass wir momentan noch nicht sagen können, wie es weitergeht. Das Geschehene muss erst einmal sacken“, so Bumbke. Man wolle die Brandursachenermittlung abwarten und werde die Versicherung informieren.

Zunächst war auch der US-Car-Club „Cruisin Crew Magdeburg“ davon ausgegangen, dass das Feuer das angemietete Clubhaus sowie die Werkstätten bedrohte. „Der Eigentümer hat uns am Sonntag gegen 3.30 Uhr erreicht. Die Aufregung war groß, als wir vor Ort eintrafen. Das Feuer war zu diesem Zeitpunkt noch außer Kontrolle“, so Chris­tian Bischoff vom Vorstand des Vereins.

Den Mitgliedern ist später gestattet worden, Fahrzeuge wie Wohnmobile in Sicherheit zu bringen. Denn der Club nutzt zwar das Gebäude, jedoch einen Hallenbereich, der nicht direkt vom Großbrand betroffen war. „Wir hatten wirklich großes Glück“, zeigt sich Bischoff erleichtert. Allerdings ist gegenwärtig offen, ob die Räumlichkeiten durch die entstandene Hitze oder das Löschwasser der Feuerwehr in Mitleidenschaft gezogen oder die Statik so beeinträchtigt wurde, dass eine Nutzung nicht mehr möglich ist.