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GroßeinsatzSpur zum Absender der Bomben-Attrappe

Nachdem in Magdeburg ein verdächtiger Brief mit Pulver und Kabel aufgetaucht war, hat die Polizei eine erste Spur zum Täter.

Von Franziska Ellrich 22.06.2018, 18:14

Magdeburg l Der Absender des vermeintlichen Bomben-Briefes aus Magdeburg soll ein Mann aus Neubrandenburg sein, der sich nicht zum ersten Mal so einen schlechten Scherz erlaubte. Am 21. Juni 2018 sorgte der mutmaßliche Täter für einen Großeinsatz auf der Otto-von-Guericke-Straße. In der Stadtgeschäftsstelle des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen war am späten Nachmittag ein merkwürdiger Umschlag aufgetaucht.

Laut Volksstimme-Informationen war zu diesem Zeitpunkt nur der Landesgeschäftsführer der Grünen vor Ort. Er soll den Umschlag entdeckt haben. Weder am Donnerstag noch am Tag darauf war jemand in der Geschäftsstelle zu erreichen.

Nachdem der Alarm bei den Polizeibeamten einging, wurden Spezialkräfte der Bundespolizei angefordert. Der Polizei zufolge hatte sich in dem Umschlag ein weiterer Brief befunden, aus dem ein rotes Kabel herausragte. Die Polizisten röntgten und öffneten den Brief. Schnell stellte sich heraus: Bei dem Kabel handelte es sich um eine Attrappe ohne Zündvorrichtung.

Allerdings: Im Brief entdeckten die Beamten eine Folientüte, gefüllt mit einer grünen, pulverförmigen Substanz. Vorsorglich wurde daraufhin das Gebäude an der Otto-von-Guericke-Straße 65 evakuiert. Der Eingang wurde weiträumig abgesperrt und ein Abschnitt der Otto-von-Guericke-Straße zeitweilig in Richtung Innenstadt für den Verkehr gesperrt.

Mehrere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr rückten an. Darunter die sogenannte ABC-Gruppe – eine Einheit zur Bekämpfung von Ereignissen mit chemischen, biologischen, radioaktiven und nuklearen Gefahren.

Die Einsatzkräfte gingen in Schutzanzügen ins Gebäude und sicherten die Substanz. Erste Tests ergaben, dass das Pulver ungefährlich ist. Woraus genau die Substanz besteht, wird derzeit untersucht. Am Freitagabend war noch kein Ergebnis zu erfahren.

Die Polizei untersuchte unterdessen die Postsendung, insbesondere den Poststempel. Die Ermittler haben bereits eine Spur, wer hinter dem Absender stecken könnte. Es soll sich um einen Mann aus Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) handeln, der wegen ähnlicher Delikte bereits polizeibekannt sei, teilte ein Polizeisprecher auf Nachfrage mit.

Gegen ihn wird jetzt ermittelt – wegen Androhung einer Straftat. Denn: Mit so einer Postsendung habe der Täter den Eindruck erweckt, dass es sich um etwas Gefährliches handelt, so der Polizeisprecher.