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Großbaustelle Beton für Magdeburger Tunnel

Auf der Magdeburger Tunnelbaustelle laufen die Arbeiten auch bei nasskaltem Wetter. Weitere Arbeiten am Beton stehen derzeit im Fokus.

Von Martin Rieß 28.01.2019, 00:01

Magdeburg l Auch wenn Ende Januar 2019 der Frost das Bild bestimmt hat und auch in den kommenden Nächten mit Minustemperaturen zu rechnen ist: Auf der Tunnelbaustelle in Magdeburg laufen die Arbeiten wie geplant weiter. Christian Fuß, der für die Magdeburger Stadtverwaltung das Vorhaben koordiniert, sagt: „Wenn die Temperaturen nicht weiter als in den vergangenen Tagen fallen, kann auch weiterhin betoniert werden.“

Und darum geht es derzeit auch im Wesentlichen. Insbesondere im Bereich der Ausfahrt in Richtung Innenstadt und in der Verbindung zwischen dem City Carré laufen entsprechende Arbeiten. Auch beim Betonieren des noch ausstehenden Stücks der Tunneldecke arbeiten sich die Bauleute voran: Derzeit sind sie im Bereich über der künftigen Fahrbahn in Richtung Damaschkeplatz an der ehemaligen Feuerwache angekommen. Schritt für Schritt geht es sozusagen gegen die Fahrtrichtung in Richtung Otto-von-Guericke-Straße vorwärts.

Bis in den Spätsommer sollen hier die Arbeiten abgeschlossen sein, so dass hier der Aushub der eigentlichen Tunnelröhre unterhalb der fertigen Tunneldecke und zwischen den aus Bohrpfählen zusammengesetzten Seitenwänden, die bis auf den Fels hinabreichen, beginnen können.

Sehr viel früher soll es auf der anderen Seite des Tunnels am Damaschkeplatz mit dem Aushub losgehen. „Hier kann mit den entsprechenden Arbeiten nach jetzigem Stand Anfang März begonnen werden“, berichtet der Projektleiter der Stadt. An der Ausfahrt zum Damaschkeplatz wurde bereits Boden ausgehoben. Um die Seitenwände während dieser Arbeiten zu sichern, wurden diese mit Ankern im anliegenden Erdreich befestigt. „Nach dem Abschluss der Arbeiten können diese Anker aber wieder raus“, erläutert Christian Fuß.

Mit besonderer Spannung warten viele Magdeburger darauf, dass die Fußgänger und Radfahrer die Baustelle wieder passieren können und dass die Straßenbahnen wieder fahren. Als erstes sollen die Treppen zu den Bahnsteigen als Fluchtwege nutzbar sein – selbst wenn dann noch kein Durchgang an der Baustelle möglich ist. In diesen Tagen wurden unter anderem in den Treppenhäusern Geländer montiert. „Mitte des Jahres soll die Strecke dann wieder frei sein für Fußgänger und Radfahrer. Wir spielen im Moment verschiedene Möglichkeiten durch, wie das zu bewerkstelligen ist“, erläutert Christian Fuß. Denkbar seien Stege, wie sie zum Beispiel neben der Blaue-Bock-Baustelle der Städtischen Werke am Breiten Weg vorhanden sind. Klar sei jedenfalls, dass die Kosten und mögliche Auswirkungen auf den Bauablauf mit abgewogen werden müssen.

Ein weiterer wesentlicher Meilenstein steht im Laufe des Februars 2019 an. Dann wird begonnen, unter den neuen Eisenbahnbrücken die Gleise zu montieren, bestätigte Christian Fuß jetzt den eine Woche zuvor im Bauausschuss bekanntgegebenen Termin. Die Gleise sollen dabei direkt auf die Tunneldecke montiert werden, und es nicht wie beispielsweise ein paar Meter darüber auf den Brücken der Deutschen Bahn ein Schotterbett geben.

Im vollen Gange sind in inzwischen drei großen Zelten die Arbeiten an der Abdichtung der Tunneldecke. Dass am 25. Januar 2019 wegen eines Schwelbrands die Feuerwehr angerückt war, fällt kaum noch auf: Einzig zwei verkohlte Holzstücken und zwei Löcher, die in die Zeltwand geschnitten sind, erinnern noch an den Einsatz auf dem Damaschkeplatz, zu dem die Magdeburger Feuerwehr in großer Besetzung angerückt ist. Christian Fuß sagt: „Auch wenn der Schaden klein ist: Die Mitarbeiter der Baufirma haben auf jeden Fall sehr gut reagiert und die Feuerwehr sofort informiert, als sie bemerkt haben, dass der Einsatz des Feuerlöschers allein nicht ausreicht.“

Was die Kosten für den Tunnel angeht: Nach wie vor gilt hier der Wert von 139 Millionen Euro. In einem Interview mit der Volksstimme hatte Oberbürgermeister Lutz Trümper jedoch angedeutet, dass dieser Betrag noch nicht in Stein gemeißelt ist, ohne weitere Details zu nennen.

Der Kölner Platz ist inzwischen beräumt. Die Wand zum Gleis 5 ist komplett hinter einer Plane verschwunden. Der Grund: Neben Gleisen und Technik bringt die Deutsche Bahn im Zuge des Großvorhabens auch die Bahnsteige und das Umfeld auf Vordermann.

Weitere Artikel zum Tunnelbau in Magdeburg finden Sie in unserem Dossier.