1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Qualitätssiegel: Von Hand gemacht

HandwerkQualitätssiegel: Von Hand gemacht

Laura Dometzky ist Maßschneiderin aus Magdeburg. Sie ist bei der nächsten „Mitteldeutschen Handwerksmesse" mit dabei.

Von Laura Kaczmarek 06.02.2017, 23:01

Magdeburg l Auf der Mitteldeutschen Handwerksmesse vom 11. bis zum 19. Februar zeigen Handwerksbetriebe aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern ihre Produkte und Dienstleistungen in Leipzig. Auf 10 000 Quadratmetern stellen sich mehr als 250 Handwerksbetriebe und Dienstleister vor. Vergangenes Jahr versammelten sich dort 188 300 Besucher, davon 25 Prozent aus Sachsen-Anhalt. Die Messe ist die drittgrößte ihrer Art in Deutschland. Die Besucher gaben 2016 zusammen mehr als 15 Millionen Euro auf der Mitteldeutschen Handwerksmesse aus. „Diese Zahlen beweisen, dass Messen immer noch einen enorm hohen Stellenwert haben und längst nicht aussterben“, erklärt Bettine Kaiser, die Projektdirektorin der Leipziger Messe GmbH. Aus diesen Gründen haben sich neun Betriebe aus Magdeburg und Umgebung entschieden, als Aussteller an der Messe teilzunehmen.

Unter ihnen ist Maßschneiderin Laura Dometzky. Sie zeigt auf eine ihrer Arbeiten und sagt: „Ich werde dieses Kleid mit auf die Messe nehmen. Es ist das beste Beispiel für meine Arbeit und zeigt, wie detailverliebt und besonders Handarbeit sein kann.“ Die 216 Blütenblätter brachte sie einzeln an, ebenso wie die Perlen und 150 Meter Tüll. Eine Arbeit von mehr als 50 Stunden. „Auf Grund der aufwendigen Verarbeitung kostet das Kleid 2000 Euro. Ich nähe aber auch Kleider, die man für 1000 Euro kaufen kann“, erklärt Laura Dometzky.

Sie ist seit zehn Jahren im Geschäft. Ihre Ausbildung schloss sie als Jahresbeste in Sachsen-Anhalt ab. Daraufhin erhielt sie ein Stipendium der Begabtenförderung, welches sie nutzte um, eine Meisterschule in Düsseldorf zu besuchen.

Vor zwei Jahren machte sie sich in Magdeburg selbstständig und näht überwiegend Brautkleider und Anzüge. „Ich möchte Menschen perfekt einkleiden und nicht verkleiden“, sagt die Maßschneiderin. „In intensiven Beratungen versuche ich, alle Wünsche meiner Kunden zu erfüllen, damit am Ende ihr individuelles Kleidungsstück entsteht“, berichtet sie.

Zurzeit arbeitet die Maßschneiderin von zu Hause. Doch noch in diesem Jahr möchte sie ihr eigenes Atelier eröffnen.

Von der Teilnahme an der Messe erhofft sie sich, neue Kunden zu erreichen. Es geht aber auch darum, andere Handwerker kennenzulernen, mit denen sie zusammenarbeiten kann. „Es ist wichtig, sein Netzwerk aufzubauen und zu pflegen“, sagt sie. Sie weiß, dass der Internetauftritt heutzutage eine wichtige Rolle spielt. Deswegen ist sie sowohl auf sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook, aber auch mit einer Homepage vertreten. „Im Internet können sich Kunden nur Fotos anschauen. Auf der Messe kann ich persönlich überzeugen“, sagt sie.

In Zukunft möchte sie eine eigene Hochzeitskollektion entwerfen, die sie mit Fotografen, Visagisten und Models produziert. Sie ist sich sicher, dass Handgefertigtes auch in Zeiten von großen Modeketten immer einen hohen Stellenwert haben wird.