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Handwerkskammer Preis für Magdeburger Insektenhotel

Auszeichnung für Magdeburger Schüler: Für ihre Arbeit an einem Insektenhotel erhielten sie den Wanderpokal der Handwerkskammer.

Von Martin Rieß 06.11.2018, 13:30

Magdeburg l Den „Zeig dein Hand Werk“-Wanderpokal hat Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, an die Gemeinschaftsschule „Heinrich Heine“ in Magdeburg übergeben. Schüler der Klassenstufen 5 und 6 hatten mit einem Insektenhotel den Schulwettbewerb der Handwerkskammer Magdeburg 2018 gewonnen. Rund zwei Meter hoch ist die Konstruktion, die in einer ruhigen Ecke auf dem Schulhof in der Karl-Schmidt-Straße 24 ihren Platz gefunden hat.

Wie Biolehrer Michael Wunschik erklärt, der das Projekt gemeinsam mit Schulsozialarbeiterin Heike Sachse und der Kinderbaustelle des Deutschen Familienverbands begleitet hat, wurde das Insektenhotel in weiten Teilen innerhalb einer Projektwoche im Juni fertiggestellt. Fürs kommende Jahr sei denkbar, im Umfeld eine blühende Wiese anzulegen, damit die Insekten auch Nahrung finden.

Außerdem seien hier weitere handwerkliche Aktivitäten möglich. Und um die geht es der Handwerkskammer als Ausrichter ja. Nach der Siegerehrung bei der Berufsmesse Handwerk4You im September wurde der Wanderpokal jetzt mit einer neuen Gravur versehen und für ein Jahr in der Schule übergeben.

Burghard Grupe dankte für die Teilnahme am Wettbewerb, gratulierte zum Sieg und nutzte die extra einberufene Schülervollversammlung, um für eine Ausbildung im Handwerk zu werben. „Kommt ins Handwerk! Wir haben 130 Ausbildungsberufe und brauchen dringend Nachwuchs.“ Attraktive Angebote gebt es für Jugendliche mit Haupt- und Realschulabschluss ebenso wie für Abiturienten, Jugendliche mit Migrationshintergrund oder junge Schulabgänger mit Förderbedarf.

In der Projektgruppe haben auch Michelle Matthäus, Lydia Bähr und Ronja Fronzek, die inzwischen die Klasse 7a der Heinrich-Heine-Gemeinschaftsschule besuchen, mit angepackt. Lydia Bähr sagt: „Wir konnten uns selbst aussuchen, an welcher Projektgruppe wir teilnehmen.“ Offenbar war die Entscheidung richtig, denn die Zwölfjährige sagt: „Es hat richtig viel Spaß gemacht.“

Ronja Fronzek berichtet: „Ich war erstaunt, dass wir das Insektenhotel so schnell aufgebaut haben.“ Dabei mussten eine Reihe von Arbeiten absolviert werden: Die Bauteile mussten zurechtgesägt und das Innenleben des Insektenhotels vorbereitet werden. Schilf musste auf die richtige Größe geschnitten werden.

Ronja Fronzek sagt: „Und es musste sogar betoniert werden: Die Füße haben wir so fest im Boden verankert.“ Michelle Matthäus: „Während die Jungs sich irgendwie auf klassische Handwerksarbeiten konzentriert haben, haben wir beispielsweise die Muster und auch das Logo für den Wettbewerb in das Holz gebrannt.“ Lydia Bähr ergänzt: „Außerdem haben wir die Zeichnungen angefertigt und auch eine Biene und eine Heuschrecke als Dekoration vorbereitet.“ Michelle Matthäus berichtet, dass sie vor dem Projekt schon ein wenig über Insektenhotels gewusst habe – dass sie aber auch einiges dazugelernt hat.

Dies sicher auch in Sachen Handwerk. Wenngleich der Wettbewerb beispielsweise Ronja Fronzek nicht so weit für die Arbeit mit Holz begeistert hat, dass sie jetzt Tischlerin werden möchte. Biolehrer Michael Wunschik sieht den Wettbewerb dennoch auch in Sachen Berufsorientierung als Erfolg: „Einige Schüler haben beispielsweise bei der Handwerk4You, wo ja die Siegerehrung stattfand, eine Reihe von Ausstellern besucht. Da könnte etwas draus werden.“

Übrigens: Mit einem weiteren Projekt hatte die Heinrich-Heine-Schule ebenfalls erfolgreich an dem Wettbewerb teilgenommen. Thema waren Graffiti. Und von Wert von den Insektenhotel-Erbauern wird nicht allein die Behausung für die Tiere auf dem Schulhof bleiben.

„Wir haben jetzt auch ein Modell im Maßstab 1 : 2. Das können wir zum Beispiel bei der Schulmesse zeigen“, berichtet Michael Wunschik.