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Hauptbahnhof Frühjahrsputz der Mitarbeiter

Frische Farbe für Warteraum und Wände: Bahnverwaltungsmitarbeiter hatten einen besonderen Arbeitseinatz auf dem Magdeburger Hauptbahnhof.

Von Martin Rieß 07.04.2016, 01:01

Magdeburg l Einen freiwilligen Arbeitseinsatz gab es früher als Subbotnik am Sonnabend. Am Mittwoch wehte ein Hauch dieser Bewegung durch den Magdeburger Hauptbahnhof: 25 Mitarbeiter aus der Verwaltung der Deutschen Bahn und fünf Praktiker aus dem Servicebereich griffen zu Pinsel und Besen, zu Bürste, Rolle und Schwämmchen: Mit einem Arbeitseinsatz von 9 bis 15 Uhr sorgten sie für frische Farben.

Unter ihnen sind Sylvia Kuhnert, Harry Reeske und Karin Tichi, die sich gemeinsam mit Hanno Wiesensee um die Grünanlage zwischen den Bahnsteigen 5 und 6 kümmern. Hanno Wiesensee fegt Laub zusammen und mäht den Rasen, die anderen sammeln Unrat aus dem Beet und von der Wiese. Eine ungewohnte Aufgabe für einen Wochentag, meint Karin Tichi. Sie sagt: „Einmal nicht im Büro, sondern an der frischen Luft zu arbeiten, ist wirklich schön.“ Auch Dirk Seifert lobt diese Abwechslung: „Ansonsten greife ich allenfalls in der Freizeit einmal zum Pinsel“, berichtet er. Da kommt dann auch einmal Fassadenfarbe zum Einsatz, so dass der Anstrich der Mauer am Bahnsteig 5 schnell von der Hand geht.

Für einige Zeit geht ihm Karin Meyer zur Hand. Sie leitet das Magdeburger Bahnhofsmanagement, das als eines von zwei in ganz Sachsen-Anhalt für viele Bahnhöfe in der Region zuständig ist. Sie sagt: „Wir veranstalten diese Arbeitseinsätze seit mehreren Jahren wieder, und sie bringen die Mitarbeiter der verschiedensten Bereiche einmal näher.“ Zum Abschluss gibt es Bockwurst für alle.

Jedes Jahr ist ein anderer Bahnhof an der Reihe. Im vergangenen Jahr waren die Bahner beispielsweise in Köthen zu Gange. Karin Meyer sagt: „Dieser Bahnhof hatte das auch dringend nötig.“

Klar: Bei dieser Gelegenheit kommen die Mitarbeiter der Verwaltung jenen Stellen ihres Unternehmens nahe, die unter randalierenden Reisenden und unsauberen Zeitgenossen leiden müssen. Karin Meyer sagt: „Wir haben in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass die Passanten unserem Einsatz wohlwollend gegenüber stehen und dass sie uns für unseren Einsatz respektieren.“ Zwar sei es früher oder später immer wieder zu Verschmutzungen und Beschädigungen gekommen – doch das habe oft recht lange gedauert.

Im Warteraum zwischen den Bahnsteigen 5 und 6 sind derweil Sven Bohn, Jörg Liebrecht und Karsten Kammler zu Gange. Karsten Kammler ist einer der Bahnmitarbeiter, die aus der Leipziger Servicezentrale nach Magdeburg gekommen sind. Er hat oft mit den Schäden durch Vandalismus zu tun und sagt: „Leider gibt es dagegen bei uns wie an anderen Stellen unseres Landes kein allgemeingültiges Mittel. Und es ist auch nicht zu verstehen, warum an einigen Stellen nur wenig und an anderen so viel passiert.“

Sven Bohn erläutert: „Bislang war der Raum ja in kräftigen Farben gestrichen. Wir bringen heute drei neue Töne auf: Oben Weiß, in der Mitte eine Cremefarbe, an der Fußleiste Steingrau.“

Karin Meyer erläutert: „Wie die Volksstimme bereits berichtet hat, planen wir in diesem Jahr ja noch den Bau eines neuen Wartebereichs im Fußgängertunnel zum Kölner Platz hin. Wir waren dennoch der Meinung, dass sich in diesem Raum ein neuer Anstrich lohnt – selbst wenn noch nicht klar ist, wozu der alte Wartebereich künftig genutzt wird.“

Eckard Kieler gehört zu den Fachleuten, die auch sonst draußen unterwegs sind. Er spachtelt eine Wand ab und bereitet so die Arbeit seiner Kollegen vor. Am Westeingang zum Konrad-Adenauer-Platz rollt derweil Ingo Roszak die Farbe auf den Beton am Eingang. Er sagt: „So ein bisschen frische Farbe macht wirklich viel aus. Selbst wenn hier in dem Beton nicht alle Löcher zugespachtelt sind.“

Karin Meyer hat es mit den anderen Mitstreitern des Arbeitseinsatzes aber auch auf andere Löcher abgesehen: „Wir möchten auch Stellen an den Ausgängen ausbessern, an denen Koffer und Fahrräder ihre Spuren hinterlassen werden.“ Zwar werden diese Bereiche im Zuge der Sanierung der Bahnsteige in den kommenden Jahren mit angepackt – das sei aber kein Hindernis, es sich schon jetzt hier einmal schön zu machen, ist die Bahnerin überzeugt.