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Heimatfest In Ottersleben ging es drei Tage lang rund

Wenn Ottersleben feiert, dann strömen die Massen. Das war auch zum 30. Volks- und Heimatfest so.

Von Rainer Schweingel 04.09.2017, 01:01

Magdeburg l Jubel, Trubel, Heiterkeit – mit diesen drei Wörtern kann das Ottersleber Heimat- und Volksfest kurz, aber treffend beschrieben werden. Allerdings trifft das nur für die Sicht der Besucher zu. Die schlenderten an allen drei Tagen entspannt an Dutzenden Buden mit kühlen und warmen Getränken, süßen und deftigen Leckereien und Bühnen mit bunten Programmen vorbei.

Für die Macher hinter den Kulissen – allesamt ehrenamtlich – setzt die Heiterkeit erst nach den drei tollen Tagen im Süden der Stadt ein. Denn für Wigbert Schwenke vom Verein Bürger für Ottersleben (BfO) als auch für Kurt Petzerling als Vorsitzender des Heimatvereins sowie ihre jeweiligen Mitstreiter ist das Fest jedes Jahr eine neue Herausforderung.

Unisono freuen sich beide, dass die Ottersleber und viele Magdeburger aus anderen Stadtteilen das Fest so annehmen. „Ich bin begeistert, dass jetzt schon so ein Trubel ist,“ sagte Wigbert Schwenke beispielsweise am frühen Sonnabendnachmittag, an dem für gewöhnlich auf Volksfesten häufig eine Besucher-Delle zu spüren ist. Ein paar Meter weiter an der Bude vom Heimatverein fühlt sich auch Kurt Petzerling beim Blick über den rammelvollen Eichplatz bestätigt: „Der Aufwand hat sich gelohnt.“

Und der wird nicht kleiner, sondern größer. Allein die Kosten für die Sicherheit hätten sich seit 2016 verdoppelt. Mehr Sicherheitskräfte müssten eingestellt und bezahlt werden. Kontrollen am Eingang auf Glasflaschen und größere Taschen waren durch Auflagen notwendig geworden – mit einer neuen Begleiterscheinung: Manch Besucher leerte seine mitgebrachten Bierflaschen dann noch eiligst vor dem Einlass. Ob das letztlich zu mehr Sicherheit beigetragen hat, ist offen. Fakt ist: Auch die Polizei meldete bis auf eine Körperverletzung keine größeren Vorkommnisse.

Und so konnten die Besucher einen Mix aus Leckereien, Unterhaltung und Information erleben. Im Zelt des Bürgervereins wurden die beliebten Kalender mit Ottersleber Motiven angeboten. Auf den Bühnen präsentieren sich Schüler aus Ottersleber Schulen. Gäste wie die Trachtengruppe aus Beyendorf-Sohlen gratulierten mit ihrem Börde-Outfit. Besucher Horst Flügge sprach aus, was wohl viele dachten: Das Fest ist nicht nur größer geworden, sondern hat auch noch weiter an Qualität gewonnen. Auch die neue Konkurrenz des zeitgleich stattfindenden Kaiser-Otto-Festes rund um Dom und Kloster scheint den Otterslebern nichts anhaben zu können. Ein Besucherschwund war dieses Jahr erneut nicht zu bemerken. Auch wenn die Veranstalter mit Angaben zu Besucherzahlen zurückhaltend sind, dürften Schätzungen von 15.000 Besuchern und mehr sicher nicht ganz daneben liegen.

Nun ist die Jubiläumsausgabe Geschichte, nicht aber die Arbeit hinter den Kulissen. Spätestens nach Abbau und Aufräumen geht es in die Vorbereitung für die 31. Auflage. Eine Band für 2018 auf dem Eichplatz ist jedenfalls schon gefunden. Heimatvereinschef Kurt Petzerling: „Die Band habe ich schon im September 2016 für 2018 gebucht. Einen Namen nenne ich aber noch nicht“, sagt der schmunzelnd. Man darf also gespannt sein, was sich die Ottersleber für 2018 so alles ausgedacht haben.