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Herrenkrug Wohnen statt Wildwuchs und Verfall

Im Magdeburger Stadtteil Herrenkrug verschwinden markante Relikte aus der Zeit der militärischen Nutzung. So wird eine Kaserne abgerissen.

Von Jana Heute 11.08.2020, 01:01

Magdeburg l Altes Wurzelwerk türmt sich auf dem Gelände an der Eichendorffstraße im Herrenkrug in Magdeburg. Bagger haben den Weg frei gemacht zu dem alten Kasernengebäude, in dem einst Soldaten ein- und ausgingen und das seit dem Abzug der russischen Truppen 1992 dem Verfall preisgegeben war. Seither mussten die Bewohner des Herrenkrugs auch dabei zusehen, wie das Gelände mit seinem stolzen alten Baumbestand immer mehr verwilderte.

Ähnlich wie die Mauer an der Herrenkrugstraße zählt auch das Kasernengebäude zu den letzten Altlasten des früheren Militärkomplexes auf dem Cracauer Anger. Und so wie das Mauer-Relikt an der Herrenkrugstraße in den nächsten Wochen verschwindet, wird auch das frühere Kasernengebäude bald Geschichte sein. Die Stadt Magdeburg hat den Abriss der Mauer parallel zur Straßenbahntrasse veranlasst. Für das Grundstück dahinter an der Eichendorffstraße fand sich indes eine private Investorengruppe, die das Gelände wiederum von einem Vorbesitzer aus Nordrhein-Westfalen abkaufte. Timo Fröhling gehört zur neuen Investorengruppe. Er selbst lebt schon seit zehn Jahren in der Nachbarschaft und freut sich, dass er als Mitinvestor und Verwalter von der Firma Bricks den Magdeburgern nun ein Stück des Herrenkrugs zurückgeben kann.

Im Kopf sind die Pläne schon weit gereift, auf dem Papier erfolgt derzeit die Feinplanung, verrät Timo Fröhling im Volksstimme-Gespräch.

Das Gebäude könne leider nicht erhalten werden, sagt er. In Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt sei der Abriss vorgesehen. An dieser Stelle werde neues Grün gepflanzt, berichtet Timo Fröhling. Das Gelände solle auf jeden Fall wieder einen parkähnlichen Charakter erhalten. Dafür gebe es Neuanpflanzungen, kündigt er an. „Wir haben nur das an Grün weggenommen, was wir für die Baufreiheit brauchen und was nicht mehr standsicher war. Der Rest bleibt stehen, vor allem die schönen alten Rotbuchen“, betont Timo Fröhling.

Wenn die Genehmigung vorliegt, soll möglichst im Herbst das Kasernengebäude abgerissen werden. Fröhling und seine Partner hoffen, dass im April/Mai 2021 Baustart für die neuen Häuser an der Eichendorffstraße sein kann. Geplant sind zwei Stadtvillen mit drei Vollgeschossen, Penthouse-Flächen und Tiefgaragen. Insgesamt wird Platz für 35 Wohnungen, von zwei bis fünf Räumen, geschaffen. „Die Wohnungen werden als Eigentumswohnungen verkauft“, so Fröhling. Man wolle verschiedene Interessenten, darunter auch Familien, ansprechen, sagte er.