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Hitzewelle Verkürzter Unterricht in Magdeburg

Die Hitze hat in Magdeburg an vielen Schulen zu einem verkürzten Schulstart geführt. Ein Schüler musste sogar ärztlich versorgt werden.

Von Bianca Oldekamp 09.08.2018, 14:54

Magdeburg l Kaum hatte die Schule am 9. August 2018 offiziell in Magdeburg wieder begonnen, war sie an vielen Grund- und weiterführenden Schulen am Vormittag auch schon wieder vorbei. Grund: die andauernde Hitze, die viele Klassenräume auf unerträgliche Temperaturen jenseits der 30 Grad aufgeheizt hatte.

An der Grundschule Klosterwuhne beispielsweise fand am Donnerstag nur verkürzter Unterricht statt. Nach der vierten Stunde war Schluss. Danach wurden die Kinder durch die Lehrer und im Hort betreut. „Ich denke diese Regelung werden wir auch am Freitag aufrecht erhalten“, erklärt Schulleiter Torsten Olle. In den Klassenräumen herrschen Temperaturen über 30 Grad.

Auch die Turnhalle ist durch die anhaltende Wärme so aufgeheizt, dass ein Schüler am Donnerstagmorgen sogar medizinisch behandelt werden musste. Während einer Probe für die Einschulung am Sonnabend hatte er mit Kreislaufproblemen zu kämpfen. „Wir werden die Einschulung so kurz wie möglich halten“, erklärt Torsten Olle. „Das ist zwar schade, aber bei der Hitze nicht anders möglich.“

Auch an der Grundschule Am Elbdamm war für die Schüler am Donnerstag nach der vierten Stunde Unterrichtsschluss. Die Betreuung im Hort fand regulär statt. So wird es auch am Freitag sein. „In den Räumen ist es wärmer als draußen“, erklärt Schulsekretärin Ellen Steinhauer dazu. Wie mit den Temperaturen in der kommenden Woche umgegangen werde, wolle die Schule noch abwarten.

An der Grundschule Am Glacis gibt es an den ersten beiden Schultagen nach den Ferien traditionell zwei Projekttage. Die fallen in diesem Jahr allerdings verkürzt aus. Um 11.15 Uhr ist auch am Freitag wieder Schulschluss. Bereits am Donnerstagmorgen um kurz nach 8 Uhr wurden in den Klassenräumen Temperaturen von 30 Grad gemessen.

Auch die weiterführenden Schulen wie Gymnasien und Sekundarschulen haben mit der Hitzewelle zu kämpfen. Schließlich reichen dort die Schulstunden teilweise weit in den Nachmittag hinein. „Wir haben am Donnerstagmorgen um etwa 9 Uhr schon 31 Grad gemessen. Da war klar, dass es Hitzefrei geben wird und die Schule endete um 10.30 Uhr. Am Freitag gilt eine Sonderplan mit verkürzten Stunden. Das bedeutet jede Schulstunde dauert nur 30 Minuten statt 45. Ende ist gegen 11 Uhr“, so Roman Schöpp, Direktor der Sekundarschule „Gottfried Wilhelm Leibniz“. Wie es nächste Woche weitergeht, entscheiden die Lehrkräfte erst am Montag.

Dagegen hat sich etwa das Ökumenische Domgymnasium bereits entschieden, am Freitag und die ganze kommende Woche mit verkürzten Stunden zu planen. „Der Unterricht wird trotzdem bis zur maximal zehnten Stunde, allerdings bei nur halbstündigen Unterrichtseinheiten stattfinden. Eine Betreuung für Schüler anzubieten, ist an weiterführenden Schulen nicht mehr verpflichtend. Dennoch ist diese bei uns bis 15.30 Uhr im Rahmen der Hausaufgabenbetreuung durch Lehrer und ehrenamtliche Kräfte gesichert“, erklärt Schulleiter Dietrich Lührs.

Schulelternrat Tim Liebe begrüßt die Hitze-Entscheidungen der Schule. „Die Gesundheit der Kinder steht schließlich im Vordergrund.“ Ihm sei vor allem wichtig, dass die Schulen überhaupt eine Entscheidung treffen, die die Eltern dann bestenfalls auf der Homepage der jeweiligen Schule einsehen können. „Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass der Unterricht nachgeholt werden muss. Und das wird in Betracht auf den Lehrermangel an vielen Schule eine Herausforderung.“ Eine Alternative zum kompletten Unterrichtsausfall sieht Tim Liebe in lockererem Unterricht mit mehr Pausen.