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Hochwasserschutz Letzter Anker für Brücke in Magdeburg

Zwar wird auch im Jahr 2020 an der Anna-Ebert-Brücke in Magdeburg gebaut. Doch statisch ist das Bauwerk dank neuer Anker jetzt sicher.

Von Martin Rieß 19.12.2019, 12:55

Magdeburg l Die Anna-Ebert-Brücke in Magdeburg ist wieder sicher. In einem symbolischen Akt wurde am 19. Dezember 2019 der letzte der rund 130 Queranker in die zwölf Gewölbebögen eingesetzt. Die Metallkonstruktionen ziehen sich unter der Fahrbahn quer durch das historische Mauerwerk und halten dieses zusammen. Jeder der Anker muss einer Belastung von 25 Tonnen standhalten.

Daneben sind in den vergangenen Monaten Tausende Klinker gereinigt und bei Bedarf durch neue gesetzt worden. Es wurde aus alten Fugen altes Baumaterial herausgeholt und durch neues ersetzt. Und durch rund 2600 Injektionsbohrungen wurde ein Spezialgemisch in Hohlräume in der Brücke gepresst.

Seitens der Landeshauptstadt Magdeburg ist Haiko Schepel für das Projekt verantwortlich. Er sagt: „Nach der statischen Sicherheit haben wir im kommenden Jahr mit weiteren Arbeiten zu tun.“ So fehlen noch 20 Prozent der Injektionen in das Mauerwerk. Außerdem müssen weitere Fugen erneuert werden, und an den Pfeilern und den Gewölbestirnringen müssen Steine ausgetauscht werden. Zudem werden Bleiabdeckungen an den Pfeilern angebracht, eine Stützwand wird noch gesichert, und es geht auch um die Erneuerung von Masten samt Fundamenten und den Oberleitungen für die Straßenbahn der Magdeburger Verkehrsbetriebe.

Und dann geht es auch um den Denkmalschutz an dem historischen Bauwerk: Die Bauzier wird im unteren Bereich der Brücke weiter restauriert. Am Ende werden insgesamt rund 14 Millionen Euro in die Sicherung der Brücke investiert worden sein. Rund 85 Prozent der Gelder stammen aus dem Förderprogramm für Hochwasserschutz.

Der Abschluss der Sicherung der Brücke bedeutet keineswegs, dass die Verkehrseinschränkungen aufgehoben würden. Weiter geilt Tempo 30 für Autos, die nicht mehr als 7,5 Tonnen wiegen dürfen. Und auch die Straßenbahnen dürfen weiter nur eine Höchstgeschwindigkeit von 10 Stundenkilometern fahren und dürfen die Brücke nicht gleichzeitig überqueren. Johannes Bach vom betreuenden Planungsbüro Bach+Bach erklärt: „Die Brücke wurde bei ihrem Bau schlicht und ergreifend nicht für die heutigen Verkehrsbelastungen ausgelegt.“

Nicht enthalten ist bei diesen Arbeiten ist die Wiederherstellung der historischen Gestalt auf der Oberseite der Brücke. Diese wird erst möglich sein, wenn die Brücke gesperrt werden kann. Das ist der Fall, wenn nebenan die neue Pylonbrücke über die Alte Elbe fertig ist. Für deren Bau haben die Bauvorbereitungen inzwischen begonnen.