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Hochwasserschutz Spundwand in Magdeburg nimmt Form an

Die Hochwassersicherheit des westlichen Deiches am Umflutkanal bei Magdeburg soll im August 2017 wiederhergestellt sein.

Von Bianca Oldekamp 05.04.2017, 01:01

Magdeburg l Der Startschuss ist gefallen. Die Sofortmaßnahme zur Stabilisierung des Deiches durch Spundwände, die im Juli 2016 auf der Sondersitzung des Pechauer Ortschaftsrats von Ronald Günther vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) versprochen wurde, wird jetzt durchgeführt. Das geplante Ende der Arbeiten, inklusive Räumung der Baustelle, ist für September 2017 angesetzt. Doch die Hochwassersicherheit des Deichabschnittes zwischen Pechauer Siel und Haberlandbrücke in Höhe Elbenau soll bereits im August gegeben sein.

Bei einer Begehung der Deichanlage informierten sich die Ortsbürgermeister Bernd Dommning (Pechau) und Günther Kräuter (Randau-Calenberge) sowie der Branddirektor der Magdeburger Feuerwehr Helge Langenhan bei Bauleiter Norbert Mummert, den Planern des zuständigen Ingenierbüros Fanger und Vertretern vom LHW über Ablauf, Zeitplan und Umsetzungsverfahren der Sofortmaßnahme.

Bei dem Verfahren, das im Bereich südliches Calenberge bis Pechauer Siel angewandt wird, erfolgt die sogenannte Andienung, also das Anbringen der Spundwände, seitlich mit einem Kran von der extra angelegten Baustraße aus. Bei diesem Verfahren werden rund 30 Meter Deichanlage pro Tag mit den Spundwandelementen gesichert.

Das zweite Verfahren, das vom südlichen Calenberge bis Haberlandbrücke zum Einsatz kommt, ist aufwendiger und bringt rund 15 Meter Spundwand täglich in den Deich. Man nutzt die bereits eingebrachten Spundwände als Basis, um eine Schiene samt Montiervorrichtung darauf anzubringen. So werden die nächsten Meter Deichspundwand von der vorhandenen Spundwand aus verlegt. Grund dafür ist beidseitiger Baumbewuchs, weshalb der Platz für die Montage von der Seite aus fehlt. Die Maschinen für dieses Verfahren gibt es deutschlandweit nur ein Mal.

Die Sofortmaßnahme zur schnellen Hochwassersicherung ist notwendig, da vor der eigentlichen Sanierung des Deiches eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig ist, so dass eine zeitnahe Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen nicht möglich ist.

Bernd Dommning resümiert: „Wir in Pechau sind glücklich, dass die Maßnahme durchgeführt wird und die Verständigung mit dem LHW so gut funktioniert.“

Im Rahmen der Sofortmaßnahme werden über 31.000 Quadratmeter Spundwand mit einer Höhe von über sechs Metern auf einer Länge von fast viereinhalb Kilometern Deich verbaut.

Noch völlig offen ist, wann die eigentliche Sanierung des Deiches in diesem Bereich beginnt, da die UVP noch nicht begonnen hat, aber sobald wie möglich anlaufen soll.

Ausdrückliches Ziel ist es, die eingebrachten Spundwände in die eigentliche Sanierung des Deiches zu integrieren. Aus diesem Grund ist die Linienführung der Spundwände so angelegt, dass diese in einem künftigen Endzustand des Deiches erhalten bleiben könnten.