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Hyparschale Trümper fühlt sich von Interessentin verkohlt

Magdeburgs OB Lutz Trümper sieht keine Möglichkeit, vier Millionen Euro Sanierungshilfe für die Hyparschale zur Verfügung zu stellen.

Von Martin Rieß 07.10.2016, 01:01

Magdeburg l Hat die Hyparschale eine Zukunft? Noch am Donnerstag hieß es, dass die potenzielle Investorin Babette Schmidt aus Magdeburg an den Plänen arbeitet und inzwischen weitere Unterlagen abgegeben hat. Doch aus Sicht des Rathauses reichen diese nicht aus. 

Am Donnerstagnachmittag um 16.30 Uhr tauschte sie sich dazu mit Oberbürgermeister Lutz Trümper aus. Er sieht keine Chance, die eingeplanten Fördermittel zur Verfügung stellen zu können und sagt: „Ich habe bereits schriftlich im Juni deutlich gemacht, dass es nicht mehr als 2,9 Millionen Euro geben kann – 1,7 Millionen, die die Landeshauptstadt ohnehin für die Dachsanierung eingeplant hat, und 1,2 Millionen Euro aus der Förderung des Landes.“

Die Bank, die eine Kreditvergabe prüfen möchte, geht indes von mehr als vier Millionen Euro an Fördermitteln aus. Lutz Trümper: „Nachdem jetzt Monate ins Land gegangen sind, fühle ich mich da schon ein wenig verkohlt.“ Weitere Kritikpunkte sind die von der Bank geforderten Zusagen – zum Beispiel, dass die Förderung auf ein Konto bei ihr eingezahlt werde. Oder dass es um Fristen bis ins Jahr 2018 geht. Lutz Trümper: „Angesichts dessen, dass die Fördergelder des Landes vielleicht Ende 2017 zur Verfügung stehen und danach erst noch eine Ausschreibung erforderlich ist, wird in diesem Zeitraum nichts passieren können.“

Babette Schmidt hofft dennoch auf einen Ausgang der Sache im Sinne ihrer Idee. Sie sagt: „Ich habe vor dem Verwaltungsausschuss deutlich gemacht, dass sich das Vorhaben nur mit einer höheren Unterstützung umsetzen lassen wird. Ich hoffe, dass ich davon die Verantwortlichen noch überzeugen kann.“

Auch wenn Lutz Trümper sagt: „In den nächsten fünf Jahren wird nach der erfolgten Sicherung die Hyparschale sicher nicht einstürzen“, sagte Babette Schmidt nach dem Gespräch mit dem Oberbürgermeister gegenüber der Volksstimme: „Für einen privaten Investor muss eine Investition wirtschaftlich darstellbar sein. Und falls es nicht die entsprechenden Fördermittel gibt, muss die Hyparschale eben doch eines Tages abgerissen werden.“

So weit ist es aber noch nicht. Zum weiteren Gang des Verfahrens sagt Lutz Trümper: „Ich werde Frau Schmidt in einem Schreiben meine Kritikpunkte erläutern. Doch ich werde in der Sache nichts entscheiden und das Schreiben von Frau Schmidt und der Bank dem Verwaltungsausschuss zu seiner Sitzung zum Ende des Monats vorlegen.“

Zwar sieht die Stadtverwaltung keine Nutzung in städtischer Hand, die erforderlich und finanzierbar ist. Auf der anderen Seite hatte der Oberbürgermeister in der Vergangenheit bereits angedeutet, mit einem anderen möglichen Investor sich bereits ausgetauscht zu haben. Jetzt sagte er: „Dabei handelte es sich zunächst um ein Gespräch von einer halben Stunde.“ Das bedeutet: Im Fall der Fälle würden weitere Gespräche, Planungen und Verhandlungen nötig sein. Zur Identität dieses potenziellen Investors äußerte sich der Oberbürgermeister nicht.