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Immbilienmarkt Corona dämpft Leerstandsabbau in Magdeburg

Die Corona-Krise wirkt sich auch auf den Magdeburger Immobilienmarkt aus. Der Markt für Büro-Immobilien dürfte einen Dämpfer erfahren.

Von Christina Bendigs 22.05.2020, 01:01

Magdeburg l Büroflächenumsätze deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre prognostizierte das Immobilienunternehmen Aengevelt für das Jahr 2020 in Magdeburg. 25.000  Quadratmeter Fläche sollten umgesetzt werden – 12 Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, als das Umsatzvolumen rund 22.400 Quadratmeter betrug. Doch das war vor der Corona-Krise. Angesichts der Einschränkungen der vergangenen Wochen erklärt das Unternehmen nun: „Diese Marke wird nicht mehr zu halten sein.“ Der Markt für Büroflächen werde einen deutlichen Dämpfer bekommen.

Aufgrund der aktuellen konjunkturellen Unsicherheit stellen Unternehmen ihre Expansionspläne zurück oder gar ein, wobei auch mögliche Flächenverkleinerungen denkbar sind, heißt es zur Begründung. Etwaige Unternehmensinsolvenzen tragen zu einer Verringerung der Flächenumsätze bei. In der Krise erfolgreich erprobte Homeoffice-Lösungen und digitale Meetings verstärken zumindest mittelfristig den Trend sinkender bis stagnierender Umsätze. Dennoch bleibe der Markt stabil. Das Umsatzvolumen werde bei Büroflächen im Jahr 2020 bei 22.500  Quadratmetern liegen.

Der moderate Leerstandsabbau könnte sich in den nächsten Monaten verlangsamen. Spannend bleibe, wie sich der Leerstand vor dem Hintergrund der Krise in einzelnen Büro-Teilsegmenten entwickeln werde. Im Jahr 2019 lag die Leerstandsquote im Hinblick auf Büroflächen bei 6,9  Prozent. 72.000  Quadratmeter leerstehende Flächen gibt es in Magdeburg. Insgesamt stehen 1,055 Millionen Quadratmeter zur Verfügung.

Stabil entwickeln werden sich nach Einschätzung des Unternehmens auch die Mietpreise für Büroflächen. In der Breite sieht Aengevelt den Trend stabiler Mietpreisentwicklungen zwar vorläufig gestoppt. Da aber nur wenige markt- und nachfragegerechte Büroflächen in Magdeburg zur Verfügung stehen, sei in diesem Segment kein deutlicher Rückgang zu erwarten. Vielmehr prognostiziert Aengevelt eine stabile Spitzenmiete um 13,50 Euro pro Quadratmeter.

Dramatischer als bei Büroflächen sieht Aengevelt die Entwicklung bei den Einzelhandelsflächen. Hier wird die Krise nach Einschätzung des Familienunternehmens auch kurz- und mittelfristig nachwirken: Umsatzeinbrüche werden zu Insolvenzen, Mietausfällen, Mietstundungen, Leerständen und sinkenden Mieten führen.

Als einen der wenigen Gewinner der Krise sieht Aengevelt dagegen die Logistikbranche: „Der Bedarf an Lagerfläche sowie neuen Konzepten beeinflusst das Wachstum“, heißt es im Bericht des Unternehmens.