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Immobilien In Magdeburger Viehbörse geht es ums Dach

Die Viehbörse in Magdeburg wird saniert. Eine große Herausforderung besteht derzeit darin, das Gebäude abzudichten.

Von Martin Rieß 01.01.2018, 07:00

Magdeburg l Der Bauboom in Magdeburg hinterlässt auch auf dem Gelände des früheren Schlachthofs zwischen Liebknechtstraße und den Bahnanlagen zwischen den Magdeburger Stadtteilen Stadtfeld und Sudenburg seine Spuren. Im Gange sind derzeit Arbeiten an der früheren Viehbörse neben Kaufland. Bauherren sind Stefanie Krahmer und Dennis Fritz aus Magdeburger, die das Gebäude für Büros und Wohnungen und den großen Saal in dem Gebäude für Gastronomie herrichten möchten.

Begleitet wird das Vorhaben vom Magdeburger Planer Rolf Onnen. Und der berichtet: „Wichtig ist, das Dach so schnell wie möglich wieder dicht zu bekommen.“ Darauf konzentrieren sich derzeit auch die Arbeiten an dem Gebäude. Über Jahre hatte das Gebäude leer gestanden. Unter der eindringenden Feuchtigkeit hat das Haus stark gelitten.

Einige Teile des denkmalgeschützten Gebäudes sind vom Schwamm befallen. „Dieser gedeiht gern da, wo es feucht ist“, berichtet Rolf Onnen. Das Problem: Wenn er sich einmal in der Bausubstanz ausgebreitet hat, dann reicht es nicht, Mauern und Balken einfach trockenzulegen. „Um diesen Pilz wieder loszuwerden, muss man die befallenen Teile und auch große Bereiche im Umfeld komplett entfernen und gegen neue austauschen“, erläutert Rolf Onnen die Herausforderung der laufenden Arbeiten.

Insgesamt sieht er, der viele Jahre im Denkmalschutz aktiv war, in den laufenden Arbeiten die Rettung in letzter Sekunde: „Wenn noch einmal über Jahre nichts passiert wäre, dann hätte dieses Gebäude nicht mehr gerettet werden können.“ Und gerade die geplante Nutzung der Halle für einen gastronomischen Bereich sei bedeutsam, da so die Öffentlichkeit den Charme des denkmalgeschützten Gebäudes und die Besonderheiten der Architektur zum Ende des 19. Jahrhunderts in Magdeburg erfahren könne.

Die Viehbörse wurde im Jahr 1893 gebaut. Sie gehört zum Bereich der ersten Bauphase, in der das Gelände, das damals noch am Rand der städtischen Bebauung lag, seit 1889 gestaltet worden war. Ein zweiter Bauabschnitt folgte in der Phase des Neuen Bauens. Nach der Wende 1990 wurden einige Häuser auf dem Gelände abgerissen, eine Reihe weiterer ist bereits saniert und wird im Wesentlichen gewerblich genutzt.

In den benachbarten Bereichen möchte – zum Teil auch in denkmalgeschützten Gebäuden – eine Gruppe aus Weimar Handelsflächen und auch neue Areale fürs Wohnen entwickeln. Um dieses Thema hatte es jahelange Diskussionen gegeben. Am Ende hatte der Stadtrat zugestimmt.

Außerdem ist in einem weiteren Bereich an der Liebknechtstraße der Bau eines Altersheims geplant. In Nachbarschaft befindet sich auch die Germann-Gieseler-Halle. Hier soll ebenfalls Handel entwickelt werden.