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Immobilien Kritik an neuem Wohnviertel in Magdeburg

Neben dem Areal der Käseglocke planen die Stadt Magdeburg sowie die MWG ein neues Wohnviertel. Die Idee stößt nicht nur auf Gegenliebe.

Von Tom Wunderlich 29.03.2019, 12:00

Magdeburg l Das Areal zwischen dem Biederitzer Weg und der Berliner Chaussee in Magdeburg gilt bei vielen Anwohnern Brückfelds als kleine Naherholungsoase in direkter Nähe. Doch damit könnte bald Schluss sein, denn die Stadtverwaltung und die MWG-Wohnungsgenossenschaft Magdeburg planen ein neues Wohnquartier direkt an der Käseglocke.

Geht es nach den Planern, könnten dort bereits in den nächsten Jahren mehrere Mehrfamilienhäuser entstehen. Betroffen wären in dem Falle vor allem einige Besitzer von Garagen sowie Laubenpieper, die auf dem Areal derzeit ansässig sind. Ebenso betroffen von den neuen Häusern wären aber auch die Anwohner des Biederitzer Weges. Wie von einem der Anwohner zu erfahren war, würden die Neubauten eine „Verschattung bis in die oberen Etagen“ mit sich bringen. Ein Umstand, der sich nur schlecht hinnehmen lässt.

Außerdem wird befürchtet, dass, wenn die Planer an einer U-Form für das Areal festhalten würden, auch die Luftzirkulation zum Erliegen käme. Die benachbarte Käseglocke würde ihrem Namen dann alle Ehre machen.

Bei einer zweiten Variante, die die Planer ebenfalls vorgelegt haben, würde sich das neue Wohnquatier eher wie ein L formen. Jedoch ist aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters zu erfahren, dass man nicht nur die zweite Variante verfolgen könne, da auch bei der ersten Variante das bundesrechtliche Rücksichtnahmegebot nicht verletzt werde. Deswegen soll der Stadtrat prüfen, welche Variante besser sei. Eine Entscheidung darüber könnte eventuell in der Sitzung vom 16. Mai 2019 fallen.

Stadtrat Karsten Köpp hingegen legt seinen Amtskollegen ans Herz, sich erst die Sorgen der Anwohner anzuhören. „Die beteiligten Ausschüsse und die Fraktionen im Stadtrat sind gut beraten, die betroffenen Anwohner anzuhören“, so der Linke-Stadtrat. Vertreter der vor Ort aktiven Bürgerinitiative würden schon länger ihre Bedenken anmelden, wenn es um die mit dem Zuzug verbundenen Folgen gehe.

„Schon heute ist die Situation angespannt, wenn es um freie Plätze in den Kitas und Schulen geht. Probleme ergeben sich auch mit der Verkehrsanbindung des neuen Wohngebietes.“ Der vorhandene Platz erscheine für die vorgelegten Pläne viel zu klein. Es fehle nicht nur in der Herrenkrugstraße heute schon an Parkplätzen.

Zugleich würde mit dem geplanten Ausbau des Biederitzer Weges den Anwohnern auch noch die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen drohen. Das sei angesichts der Zustände nicht zumutbar und könnte fatale Folgen.

Auch Köpp sieht bereits genannte Probleme: „Nicht zuletzt könnte es mit einer verdichteten Bebauung zu einer schlechteren Belichtung, Besonnung und Belüftung kommen, hier insbesondere durch die vorgesehene Riegelbebauung von der Berliner Chaussee zum Biederitzer Weg.“ Er befürchtet für die Anwohner des Biederitzer Weges eine Verschlechterung der Lebensqualität. Die Anwohner befürchten, dass der Preis ihrer Grundstücke durch den Neubau sinken könnte.