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InfrastrukturMagdeburger Tunnelbauer rücken vor

Im Frühjahr 2019 soll der Aushub für die neue Magdeburger Röhre beginnen.

Von Martin Rieß 14.07.2018, 01:01

Magdeburg l Ein wenig staubt es auf der Baustelle für den Tunnel unter den Eisenbahnbrücken des Magdeburger Hauptbahnhofs. Doch insgesamt sind in diesem Jahr die Bedingungen für die Arbeiten günstig, berichtete gestern Christian Fuß, der seitens der Stadt das Tunnelprojekt leitet.

Derzeit konzentrieren sich die Arbeiten auf die Tunneldecke. Am Kölner Platz ist die Verschalung für die Betonarbeiten über der künftigen Fahrbahn in Richtung Stadtfeld zu sehen. Für einen Teil dieses Bereichs ist sogar schon die Bewehrung aus Metallstäben fertig, die mit den freigelegten Bewehrungen der Seitenwände des Tunnels verbunden sind.

Auch am Damaschkeplatz laufen Arbeiten für die Tunneldecke. Christian Fuß sagt: „Auch in diesem Fall geht es um den Bereich der Fahrbahn in Richtung Stadtfeld. Die Tunneldecke auf der anderen Seite über der künftigen Fahrbahn in Richtung Innenstadt ist nämlich bereits komplett fertig.“ Am Damaschkeplatz arbeiten die Bauleute daher derzeit im Bereich der künftigen Ausfahrt aus dem Tunnel. Hier sind sie noch damit beschäftigt, die oberen Bereiche der Betonpfähle freizulegen.

Da die Tunneldecke auf der kompletten Breite unter den Eisenbahnbrücken bereits fertiggestellt ist, fehlt nach dem Abschluss der laufenden Arbeiten zur vollständigen Decke nur noch der Bereich auf der stadtauswärtigen Seite zwischen Tunneleinfahrt an der Otto-von-Guericke-Straße und der ersten Eisenbahnbrücke. Christian Fuß sagt: „Dieser Bereich ist als letzter an der Reihe.“

Da der künftige Tunnel jedoch von einer Spundwand unterteilt wird, können die Arbeiten an der eigentlichen Tunnelröhre noch vor dem Abschluss der Arbeiten auf der noch nicht fertiggestellten Seite beginnen. Wie Christian Fuß sagt: „Aus diesem Grund werden wir am Damaschkeplatz mit dem Aushub des Bodens beginnen. Derzeit gehen wir davon aus, dass dies im Frühjahr der Fall sein wird.“

Wenn die Tunneldecke fertig ist, kann auch die weitere Gestaltung des Bereichs für Fußgänger, Radfahrer und Straßenbahnen beginnen. Hier drückt auch die Zeit: Die Deutsche Bahn benötigt zum einen die Treppenhäuser von ihren Bahnsteigen als möglich Fluchtwege. Zum anderen möchte sie mit der Erneuerung des Fußgängertunnels zwischen Empfangsgebäude und Konrad-Adenauer-Platz beginnen. Doch bevor die Bahner hier loslegen können, muss der Durchgangsverkehr zwischen Stadtfeld und Altstadt aus dem Tunnel raus. Und der wiederum ist erst Geschichte, wenn die Strecke an der Baustelle entlang für Fußgänger wieder frei ist.

Ein Hauch des künftigen Bildes bietet sich derweil auf der Seite vom Damaschkeplatz in Richtung Zentraler Omnibusbahnhof. Hier ist bereits zu erkennen, wie die Wände aussehen sollen: Dort, wo alte Mauern durch neue ersetzt wurden, werden wieder Klinker angebracht. Mit Blick auf erste Verunreinigungen dürften Graffiti für Wände und Tunnel ein bedeutsames Thema sein. Dazu muss sich die Stadt mit der Deutschen Bahn abstimmen, da die Wände unter den Brücken als Brückenwiderlager fungieren und damit im Verantwortungsbereich der Bahn liegen.

Ohnehin laufen auch auf dem Gelände der Bahn oberhalb die Arbeiten auf Hochtouren auf den letzten Brücken, die neu eingebaut wurden. Nachdem die Brückenüberbauten aus Fertigbetonteilen eingehoben sind, müssen Leitungen verlegt, Zwischenräume verfüllt, Schotter aufgeschüttet werden. Erst dann kann der eigentliche Gleisbau und die Montage der Oberleitungen und der Signaltechnik beginnen. Das nächste Etappenziel: Im Frühjahr sollen die Züge auch auf den Gleisen 1 bis 5 wieder rollen.