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Integration Moritzplatz Magdeburg: Versammlung geplant

Auf veilfältige Weise soll das Miteinander am Moritzplatz Magdeburg verbessert werden. Ab Herbst ist eine Bürgerversammlung denkbar.

Von Martin Rieß 15.07.2018, 07:00

Magdeburg l Das Quartier Moritzplatz in Magdeburg ist aufgrund des Nebeneinanders von Alteingesessenen und von Zuwanderern aus anderen Ländern vor Monaten in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Nach runden Tischen und Treffen zwischen Beteiligten wurde die Entwicklung zur Chefsache erklärt. Zum Stand der Dinge wollte Stadtrat Roland Zander von der Magdeburger Gartenpartei Informationen von der Stadtverwaltung. Und diese hat jetzt zusammengestellt, was in den vergangenen Monaten passiert ist.

Demnach war am 23. Januar 2017 die erste Anwohnerbeschwerde über Lärm und Müll aus dem Wohnquartier Moritzplatz im Ordnungsamt eingegangen. Auch davor sei es in diesem Bereich aber im Vergleich zu vielen anderen Stadtteilen nicht ruhig gewesen. Bereits 2012 sei so z. B. die Umfassungsstraße als Schwerpunkt für Lärmeinsätze geführt worden. Im ersten Halbjahr 2018 gingen nun neun Lärmanzeigen ein. Vier richteten sich gegen Deutsche, drei gegen Ausländer, und bei zwei konnte der Verursacher nicht geklärt werden.

Als Beispiel für die Situation nennt die Stadtverwaltung die Ergebnisse einer Fußstreife des Ordnungsamts vom Donnerstag, 14. Juni, von 20 bis 22.35 Uhr. Der Stadtteil war demnach im öffentlichen Verkehrsraum sauber. Es wurden keine nicht zugelassenen Fahrzeuge im öffentlichen Verkehrsraum festgestellt. Der Lärmpegel in der Zeit von 20 bis 22 Uhr sei „problematisch wegen der hohen Anzahl spielender Kinder“ gewesen. Mit dabei waren alle Altersgruppen vom Kleinkind bis hin zu Jugendlichen. Vor allem der Bereich Moritzplatz und Abenteuerspielplatzes sei betroffen gewesen. Ab 22 Uhr wurden keine schulpflichtigen Kinder mehr angetroffen, allerdings noch Kleinkinder und Lärm durch Personengruppen mit bis zu 25 Personen an drei Orten. Beschimpfungen der Dienstkräfte habe es allein seitens der deutschen Bewohner gegeben.

Jeden Tag sei das Ordnungsamt vor Ort – neben Fußstreifen ginge es dabei aber auch um andere Aufgaben wie Aufenthaltsermittlungen, Zwangsstilllegungen, Maßnahmen in Sachen Müllablagerungen oder Gewerbeüberwachung. „Auch hierbei ist das Ordnungsamt präsent und ansprechbar“, heißt es in dem vom Ordnungsbeigeordneten Holger Platz unterzeichneten Papier aus der Verwaltung.

Seit 1. Juni sind nun vier Dienstkräfte anstelle eines Mitarbeiters für das Wohnquartier Moritzplatz verantwortlich. Gemeinsame Fußstreifen mit den Regionalbereichsbeamten der Polizei sind geplant. Für 2018 wurden zwei zusätzliche Planstellen für die Funkzentrale genehmigt. Sobald diese Stellen mit ausgebildeten Dienstkräften besetzt sind, ist das Amt montags bis freitags von 6 bis 22 Uhr und sonnabends von 10 bis 18 Uhr erreichbar. Unabhängig davon gebe es vom 1. April bis 30. September einen sommerlichen Präsenzdienst, auch gemeinsam mit der Polizei, freitags und sonnabends bis 23 bzw. 2 Uhr und sonntags zwischen 11.30 und 20 Uhr mit jeweils vier Dienstkräften im gesamten Stadtgebiet.

Bezüglich Müll seien verschiedensprachige Informationen ausgelegt. Die Vermutung von Roland Zander, dass binnen acht Wochen 60 Kubikmeter Sperrmüll vor Häusern abgelagert worden seien und dadurch zu erhöhten Entsorgungskosten geführt hätten, wollte die Stadt nicht bestätigen.

Und wie geht es jetzt weiter? Nach zwei Runder-Tisch-Veranstaltungen und vier Treffen von Arbeitsgruppen ist jetzt eine Bürgerversammlung geplant. „Grundsätzlich hat der Oberbürgermeister die Absicht, in der Neuen Neustadt eine Bürgerinformationsveranstaltung durchzuführen“, heißt es in dem Schreiben aus dem Dezernat von Holger Platz. Die bei den bisherigen Treffen verabredeten Maßnahmen sollen hinsichtlich ihrer Wirkung insbesondere in den Frühjahrs- und Sommermonaten beobachtet werden. In Abhängigkeit der dabei gesammelten Erfahrungen werde ein geeigneter Termin für die Bürgerinformationsveranstaltung festgelegt.