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Jahresrückblick Zwölf gute Nachrichten für Magdeburg

Volksstimme-Lokalchef Rainer Schweingel gab bei der Gala zum "Magdeburger des Jahres 2017" seinen eigenen Blick auf das Jahr zum Besten.

Von Rainer Schweingel 10.01.2018, 15:22

Magdeburg l Was war 2017 für ein Jahr? Ein gutes natürlich. Alles lief blendend in unserer schönen Stadt. Deswegen gibt es bei mir in diesem Rückblick natürlich nur gute Nachrichten. 12 gibt’s am Stück – es waren ja 12 gute Monate.

Gute Nachricht 1
Diese Nachricht kann nicht besser sein: In Magdeburg werden wieder mehr Kinder geboren. Und zwar so viel, wie seit der Wende 1990 nicht mehr. Und wem kann man dafür danken? Na unserer weitsichtigen Stadtpolitik natürlich. Die hat den Babyboom erst möglich gemacht. Drei Beispiele: Wie vertreibt man sich als Pärchen die Zeit, an der Haltestelle, wenn wieder mal eine Straßenbahn ausgefallen ist? Zack – mal schnell ins Wartehäuschen und gemeinsam aufgewärmt.

Oder was macht man als Paar im Auto, wenn man wieder mal an einer der vielen Baustellen im Stau steht? Zack, zack - wieder Zeit für Nachwuchs.

Oder nehmen wir das Bürgerbüro. Bis man da aufgerufen wird - zack, zack, Sie wissen schon ...

Aber das hat auch einen Vorteil: Dann kann man dann gleich noch die Geburtsurkunde beantragen.

Gute Nachricht 2
Magdeburgs neue Elefantenanlage ist fertig. Aber ups, gleich gibt es ein Problem. Beide Elefanten wollen wochenlang einfach nicht ins Freigelände. Aber dann wird der Fehler bemerkt. Schuld waren die Zoomitarbeiter selber. Die hatten den Dickhäutern beim Umzug nämlich geflüstert: Schaut mal, dahinten ist eure Halle. Und was haben die Elefanten mit ihren großen Ohren verstanden? Schaut mal, dahinten IST Halle.

Bei einer solchen Drohung ist doch wohl klar, dass nicht mal ein Dickhäuter seinen Fuß vor die Tür setzt. Erst als den Elefanten dieses akustische Missverständis erklärt wurde, sind sie nun in unserem Magdeburg draußen – und glücklich.

Gute Nachricht 3
Probleme in Magdeburg löst man einfach mit Musik. Nehmen wir mal den Hassel. Sie wissen schon, dieser Platz, auf dem es früher mal schön war. Weil da einige Krach machen, soll Beethoven gespielt werden, wird vorgeschlagen. Das soll böse Jungs vertreiben. Ganz entschieden ist das noch nicht, aber versuchen kann man es ja mal, woanders klappt das ja auch. Schauen wir doch nur in die Stadtverwaltung. Dort läuft den ganzen Tag der Song „Der Kaffee ist fertig“ und was soll ich sagen: Es funktioniert.

Oder nehmen wir das Amt für Städtepartnerschaften. Da kam letztens jemand aus Halle. Und was wurde gespielt? Natürlich Matthias Reim mit „Verdammt ich lieb dich, ich lieb dich nicht ...“

Oder bei den MVB. Was läuft da zur Entspannung, wenn mal der Spätbus ausfällt? Natürlich Helene Fischer mit „Atemlos durch die Nacht.“

Gute Nachricht 4
Unsere Stadtplanung ist eine sichere Bank. Jedenfalls, wenn es um die Zollstraße geht. Da hat die Stadt mit einer neuen Mauer den Werder hochwassersicher gemacht. Dafür ein dickes Lob. Aber was wurde nicht bedacht?  Durch eine Mauer kann man nicht durchsehen! Und so gab es das böse Erwachen nach der Fertigstellung. Von einigen Sitzbänken schaute man fortan statt aufs Elbpanorama direkt auf die Mauer.

Das war natürlich kein Planungfehler, wie manche dachten, sondern Taktik. Wer den ganzen Tag auf eine Mauer schaut, wird ganz ruhig und regt sich weniger auf, zum Beispiel darüber, dass es auf dem Werder kaum Parkplätze gibt.

Gute Nachricht 5
Die SPD will unser Rathaus bunt anmalen. Als Hommage an das neue Bauen in den 1920er Jahren.  Ich habe nichts dagegen. Unsere Stadt kann schließlich mehr Farbe vertragen. Aber ich plädiere aber dafür, die Farben je nach aktueller Lage zu wechseln. So weiß jeder gleich, was los ist. Wenn der FCM aufsteigt – wird erst das Rathaus blau und dann auch noch alle Mitarbeiter. Gibt OB Trümper die wieder mal gestiegenen Tunnelbaukosten bekannt– wird das Rathaus wie angepinselt?
Natürlich pechschwarz.

Gute Nachricht 6
Magdeburg ist ja eine Filmstadt. Den Polizeiruf haben wir ja Halle schon abgejagt. Jetzt greifen wir auch den Tatort an. Glauben sie nicht? Hier ist der Beweis. Im Frühjahr wird in der alten JVA gedreht – und zwar für den Tatort aus Dortmund. Warum: Die Filmemacher haben sich gesagt: Was wirkt in einem rauen Krimi noch gruseliger als das Ruhrgebiet selbst? Unser Machdeburch. Und schnell wurden sie fündig, übrigens auch beim Personal.

Beim Dreh für Knastszenen im Ex-Gefängnis an der Halberstädter Straße wurden Magdeburger gesucht, die wie Gauner und Verbrecher aussehen. Und wissen Sie, wen die sofort nehmen wollten: Unseren gesamten Stadtrat! Aber da haben wir von der Volkstimme gesagt: Das wird unseren Lokalpolitikern nun wirklich nicht gerecht und starteten einen Aufruf in der Zeitung. Und schon waren genug andere Gauner aus der Stadt gefunden – allesamt von den Firmen beim Tunnelbau.

Gute Nachricht 7
Magdeburg spielt in der Bundesliga ganz vorn mit. Städte wie Leipzig, Bremen und München lassen wir sogar hinter uns. Und zwar in der Bundesliga der Langfinger. Beim Blick auf die Klau-Statistik in Bezug auf Ladendiebstähle liegen wir auf Platz sechs. Da ist ja schon die Championsleague in Sicht. Wenn wir dann erst mit Städten wie Palermo, Neapel oder Venedig um die Krone der Taschen- und Ladendiebe kämpfen, ist es bis zum Kulturhauptstadt-Titel doch nicht mehr weit, oder?

Gute Nachricht 8
Vier Buchstaben versetzen im Sommer die Magdeburger in Extase. Ikea eröffnet in Magdeburg. Die Eröffnungsfeier übersteigt alles bisher in der deutschen Geschichte dagewesen. Gegen die Eröffnung von Ikea in Magdeburg war die Freude beim Mauerfall eine Kaffeekränzchen.

Gute Nachricht 9
Magdeburg baut weiter. Logisch, denn alles, was wir bisher angepackt haben, ist ja pünktlich und preiswert fertig geworden. Der Südring, das Stadion oder unser Tunnel kosten ja nur ein paar Milliönchen mehr. Bei so viel Erfolg nimmt man sich natürlich das nächste Millionenprojekt vor: Der Zoo will ein Aquarium bauen. Nicht für 10 oder 20 Millionen. Nicht für 30 oder 40 Millionen, nein für 50 Millionen Euro. Ich meine, wir haben für 230.000 Einwohner plus Leistungsschwimmer ja auch völlig überdimensionierte drei Schwimmhallen. Was macht es da schon, wenn man sich als Badegast zu den Schwimmzeiten manchmal wie ein Lachs in der Aufzuchtanlage fühlt? Aber man darf eben nicht so empfindlich sein.

Was schließt die Kommunalpolitik daraus? Eine neue Schwimmhalle bauen? Natürlich nicht. Viel wichtiger ist ein Aquarium. Das finde ich richtig und sehe es als Politik mit Weitblick. Wenn die Schwimmhallen mal wieder wegen Havarie geschlossen oder einfach nur so überfüllt sind, kann man ja dann als Alternative das Aquarium im Zoo besuchen. Mit Badelatschen und im Bademantel soll es dann dort sogar Rabatt beim Eintritt geben.

Gute Nachricht 10
Magdeburg ist mal wieder im Fernsehen. Und zwar dort, wo wir natürlich nicht hingehören: In einer Steuerverschwendungsshow. Komiker Mario Barth knöpft sich unser Stadion vor. Und zwar deshalb, weil es teuer gebaut wurde, aber dort nicht gehüpft werden darf. Das muss man sich mal überlegen: Da macht sich ein Berliner über Geldverschwendung und Langzeitbauten bei uns lustig.

Herr Barth: Kehren Sie doch mal vor der eigenen Haustür. Oder darf etwa bei Ihnen im neuen Flughafen schon geflogen werden? Dort ist ja noch nicht mal Fußball erlaubt. Und machen Sie erst Ihren Knast sicher. Da sind letztens gleich neun Leute ausgebüchst. Und ich kann ihnen auch sagen, warum. Die wollten mal echten Fußball mit Stimmung auch ohne Hüpfen sehen. Und überhaupt: Wenn sich jemand über unser Stadion lustig macht, dann sind wir das.

Und überhaupt, Herr Mario Barth. Unser Mario ist viel witziger als sie. Der Mario Kallnik macht uns nämlich als Sportchef beim FCM den Aufstieg klar. Da kiekste, wa?

Gute Nachricht 11
Barleben bleibt unser Lieblingsnachbar, auch wenn es im vergangenen Jahr ein paar Misstöne gab. Erst will die Gemeinde unseren Zoo nicht mehr unterstützen.
Dann tauchen im Barleber See auch noch Algen auf. Schon wieder meckern die Magdeburger. Aber dabei hat das doch alles System. Der Barleber See wird einfach schon als Aufzuchtanlage für die Algen fürs neue Zooaquarium genutzt! Irgendwie und irgendwo muss man ja das Geld fürs nächste Großprojekt zusammenkratzen.

Gute Nachricht 12
Was braucht der Magdeburger, um glücklich zu sein? Ja klar, den Blick auf seinen geliebten Dom. Um so erschrockener sind wir alle, als die Volksstimme meldet: Im „Dom klirren die Fenster“. Erst habe ich gedacht, dass sich jetzt auch noch die junge Gemeinde für den Kinderboom in Magdeburg ins Zeug legt. Aber das ist Quatsch. Schuld ist auch nicht die Musik bei Konzerten auf dem Domplatz. Die Erklärung ist ganz einfach: Es war Kaiser Otto. Der wollte ein Zeichen setzen,  hat sich im Grab einfach mal umgedreht und dabei gemurmelt: Liebe Magdeburger, hört endlich auf über die vielen Baustellen zu meckern. Mein Dom hat ja auch 300 Jahre gebraucht, bis er fertig war.

Meine Damen und Herren, Sie sehen, 2017 war ein Jahr voller guter Nachrichten. Ich bin sicher, dass wir auch 2018 viele guten Nachrichten vermelden können. Und an die Damen und Herren der Politik: Ich bin dankbar für jede Entscheidung, die ich hier nächstes Jahr loben kann! Also helfen Sie mit, dass wir auch im nächsten Jahr an dieser Stelle sagen können: Es waren gute Monate.

Alles Gute für 2018!

Alle Infos zum Magdeburger des Jahres finden Sie in unserem Dossier.