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Kamera gefunden Dickes Dankeschön nach Dänemark

Irmtraud und Lutz Reidemeister aus Magdeburg urlaubten in Dänemark und ließen dort ihren Fotoapparat liegen. Ein Zufall half aus der Klemme.

Von Rainer Schweingel 15.06.2017, 12:34

Magdeburg l Der Urlaub mit dem Wohnmobil wird den Reidemeisters wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Und das nicht nur, weil sie auf ihrer mehr als 2000 Kilometer langen Tour durch Dänemark Land und Leute sehr gut kennennlernen konnten. „Es war unsere zweite Tour mit einem Wohnmobil. Es war ein Erlebnis“, beschreibt der pensionierte Lehrer Lutz Reidemeister die Wochen im Wohnmobil.

Doch gesund und sicher und auch ein bisschen geschafft wieder zurück im heimatlichen Stadtfeld gab es dann doch noch eine Schrecksekunde. Die Kamera war plötzlich verschwunden und im Urlaubsgepäck nicht mehr zu finden. Lutz Reidemeister: „Schließlich kamen wir darauf, dass die Kamera mit größter Wahrscheinlichkeit während unseres letzten größeren Stopps in der Stadt Aabenraa am Hafen beim Toilettengang liegengeblieben sein könnte.“

Sollte die wertvolle Kamera und mit ihr die vielen unersetzlichen Urlaubsbilder unwiederbringlich verloren sein? Das wäre ein bitterer Verlust, sagten sich die Reidemeisters und ließen nichts unversucht, doch noch zu ihrer Kamera der Marke „Sony“ zu gelangen. Als Griff nach dem Strohhalm und mit wenig Hoffnung schrieb Lutz Reidemeister eine E-Mail an die Stadtverwaltung von Aabenraa. „Deren Anschrift hatte ich im Internet gefunden. Ich schilderte mein Problem und bat um Hilfe bei der Suche. Nach knapp einer Woche kam dann auch erwartungsgemäß die Antwort, dass die Kamera nicht gefunden wurde. Also war die Kamera für uns als Verlust abgehakt.“

Doch einen Tag später gab es erneut einen Schreck. Das Telefon klingelte im heimischen Haus. Am anderen Ende der Leitung: die dänische Polizei. „Blitzschnell ging ich mein Sündenregister durch und ich überlegte, welches Vergehen ich in Dänemark begangen haben könnte“, schmunzelt im Rückblick Lutz Reidemeister weiter. Doch weit gefehlt. Ein Vergehen war dem Magdeburger nicht nachzuweisen.

„Als aber der freundliche und gut deutsch sprechende Polizist die Stadt Aabenraa und meine Mail an die Stadtverwaltung erwähnte, hellte sich meine Stimmung auf und Hoffnung machte sich breit. Der Polizist teilte mir mit, dass bei ihnen eine Kamera abgegeben wurde.“ Im weiteren Gespräch konnte Lutz Reidemeister dann den Polizisten am Telefon überzeugen, dass es sich bei dem Fundstück um seine Kamera handelte. Reidemeister: „Ich musste schmunzeln, als er mich fragte, ob ich die Kamera persönlich abholen wolle oder ob er sie mir per Post zuschicken solle. Ich bevorzugte dann doch die Postzulieferung.“

Und tatsächlich: Drei Tage später brachte der Postbote ein Paket, das den geliebten Fotoapparat enthielt. Die Reidemeisters waren überglücklich. „Ich brauche keine neue Kamera zu kaufen und alle Urlaubserinnerungen können nun mit Fotos belegt werden. Darum nochmals einen ganz herzlichen Dank an den ehrlichen Finder und an die hilfsbereite dänische Polizei.“

Und noch etwas hat die Hilfsbereitschaft der Dänen erzeugt. Lutz Reidemeister: „Dieses Erlebnis untermauert einerseits unsere eigenen persönlichen Erfahrungen von den überwiegend sehr freundlichen, ehrlichen und hilfsbereiten dänischen Menschen. Andererseits bestätigt es die These eines Wohnmobil-Reiseführers von der hohen Sicherheit und geringen Kriminalität in Dänemark. Fazit: Urlaub in Dänemark – immer wieder gerne.“ Und er fügt noch hinzu: „In Zeiten, in denen die Medien voll von Horrormeldungen sind, könnte meine Erfahrung ein kleines positives Gegengewicht im Sinne von friedlichem Miteinander und Völkerverständigung sein.“

Das ist sie — die Volksstimme sah das genauso und schließt sich dem großen Dankeschön nach Dänemark an.

Haben Sie auch so eine Urlaubsgeschichte? Schreiben Sie uns: lokalredaktion@volksstimme.de.