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Katastrophenschutz Einsatzpremiere für Notfall-App Nina

Seit September nutzt Magdeburg die App „Nina“ für Katastrophenfälle. Am Sonntag bei einem Großbrand hatte sie den erstern Einsatz.

Von Laura Kaczmarek 26.01.2017, 23:01

Magdeburg l Nina ist die Kurzform für „Notfall-Informations- und Nachrichten-App“. Mit dieser kostenlosen Smartphone-App bietet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophen­hilfe in Notsituationen schnelle Unterstützung für die Bevölkerung. Erfasst werden Ereignisse wie Hochwasser, Unwetter oder Fälle des Zivilschutzes. Auch bei Großbränden werden so Informationen an die Bevölkerung gegeben. Magdeburg ist seit Herbst an das System angeschlossen.
Die App wurde beim Großbrand der Industriehalle am Sonntag in der Freien Straße erstmals eingesetzt. Das bestätigte der zuständige Beigeordnete der Stadt, Holger Platz, am Mittwoch auf einer Veranstaltung des Seniorenbeirates.
Der Beigeordnete sowie Brandamtmann Thorsten Seitter von der Magdeburger Feuerwehr stellten auf Einladung des Gremiums die App bei dem Treffen des Seniorenbeirates erstmals vor. Dieser hielt seine erste Sitzung im neuen Jahr ab.
Am Sonntag publizierte Nina im Zusammenhang mit dem Großfeuer drei Meldungen, unter anderem den Hinweis für die Anwohner, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Generell funktioniert die App wie folgt: Warnungen und Entwarnungen werden direkt von den Leitstellen der Katastrophenschutzbehörde zum Zivilschutz, vom Deutschen Wetterdienst zu Unwettermeldungen und von den Wasser- und Schifffahrtsämtern zu Hochwassergefahrenstellen herausgegeben.
Brandamtmann Thorsten Seitter betont: „Natürlich gibt es Konkurrenz-Angebote. Nina ist bisher jedoch als einzige an das Modulare Warnsystem des Bundes geknüpft und wird deshalb von den zuständigen Ministerien empfohlen.“ Orte, über die man informiert werden möchte, können manuell über die Favoritenliste hinzugefügt werden. Wer der App Zugriff auf seinen Standort erlaubt, wird automatisch für die Region des Aufenthaltsortes informiert.
Grundvoraussetzung dafür ist eingeschaltetes mobiles Netz. Die App bezieht ihre Informationen nämlich über einen Server der Leitstellen aus dem Internet. Vergangene Meldungen werden sofort ausgestellt und können nicht in einer Historie eingesehen werden. Die App kann außerdem zur Risikoinformation genutzt werden. Sie klärt zum Beispiel auf, was bei einem Brand zu tun ist, oder passend zur Empfehlung der Bundesregierung aus dem letzten Jahr, welche Lebensmittel man zu Hause bevorraten sollte. Natürlich ist die App nur als eine Art Ergänzung für die Notfall-Information gedacht, es werden weiterhin klassische Informationsquellen wie Tageszeitung, Fernsehen, Hörfunk, Lautsprecherautos, die Telefon-Hotline im Katastrophenfall oder die Internetseite www.warnung.bund.de genutzt.
Jedoch hat die App einen entscheidenden Vorteil: Sie ist besonders nutzerfreundlich. Sie bietet nicht nur alle wichtigen Informationen aktuell und kompakt an, sondern sorgt mit einer Kartenansicht aller betroffenen Regionen für Übersichtlichkeit.
Der Seniorenbeirat freute sich über die erste öffentliche Präsentation der App in ihrem Gremium. Die Senioren nutzten die Chance, viele Fragen zu stellen. So wollten sie wissen, ob die App auch über Katastrophenfälle an den Landesgrenzen Deutschlands informiert, beispielsweise bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk. Sobald die Landesministerien ein Ereignis als Gefahr für die hiesige Bevölkerung einstufen, informiere Nina selbstverständlich auch darüber, erklärte Thorsten Seitter.
Beigeordneter Holger Platz kündigte an, die App in Zukunft noch mehr zu bewerben, um eine breite Anwendung bei den Magdeburgern zu erreichen. Zurzeit ist die App nur für Android- und iOS-Geräte verfügbar, das System befindet sich jedoch in der Weiterentwicklung, sodass in Zukunft wohl auch bald Windows Phones und Blackberrys bedient werden können.