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Kinderrechte Herr Trümper, wie helfen Sie Kindern?

Die Zweitklässlerinnen Mia und Greta aus Magdeburg befragten Oberbürgermeister Lutz Trümper zum Thema Kinderrechte.

Von Lisa Vollnhals 21.11.2018, 23:01

Magdeburg l Unter dem Motto „Kids Takeover“ durften zwei Grundschülerinnen aus Magdeburg für eine halbe Stunde das Ruder im Rathaus übernehmen. Greta und Mia aus der Klasse 2f der Dreisprachigen Internationalen Grundschule Magdeburg hatten die Möglichkeit, Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) in dessen Büro mit allen Fragen zu löchern, die ihnen auf dem Herzen lagen.

Hintergrund für dieses besondere Interview war der Internationale Tag der Kinderrechte am 20. November 2018, an dem Kinder im Rahmen von Aktionen der Unicef in Rollen von Erwachsenen schlüpfen dürfen. Die Volksstimme war bei dem Gespräch zwischen den Schülerinnen und dem Bürgermeister dabei.

Greta: Ist es denn überhaupt möglich in einer so großen Stadt wie Magdeburg, bei allen Entscheidungen daran zu denken, ob sie für Kinder gut sind?

Lutz Trümper: Ja, das geht und das machen wir in Magdeburg auch schon ganz lange. Deswegen haben wir seit einigen Jahren nun auch schon den Titel „Kinderfreundliche Stadt“. Unsere Kinderbeauftragte Katrin Thäger kümmert sich ganz speziell um die Wünsche von Kindern in Magdeburg. Wenn wir zum Beispiel einen Spielplatz bauen, tritt sie mit den Kindern des jeweiligen Stadtteils in Kontakt und fragt nach den Ideen und Wünschen der Kinder für den Spielplatz. Und diese Infos werden dann natürlich in unseren Entscheidungen hier im Rathaus berücksichtigt.

Greta: Bekommen Sie Briefe mit Wünschen und Vorschlägen von Kindern ins Rathaus geschickt?

Lutz Trümper: Zwar nicht jeden Tag, aber hin und wieder bekomme ich Briefe. Deshalb mache ich – wenn der Bedarf da ist – einmal im Monat Kindersprechstunden. Da können sich Kinder, die Lust haben, anmelden und dann bei mir im Büro zu Besuch kommen, um sich mit mir über ihre Wünsche auszutauschen.

Mia: Wie kann die Stadt Kindern helfen, die von ihren Eltern geschlagen werden?

Lutz Trümper: Wenn einem Kind so etwas Schlimmes passiert, ist das Wohl des Kindes gefährdet und da greifen wir dann natürlich auch ein. Doch damit wir den betroffenen Kindern helfen können, müssen wir erst einmal davon wissen, dass sie geschlagen werden. Dabei ist die Hilfe von allen Bürgern gefragt. Das bedeutet, wenn ein Nachbar mitbekommt, dass ein Kind im Haus nebenan geschlagen wird, soll er uns unbedingt Bescheid geben. Genauso möchte ich aber auch betroffene Kinder ermutigen, sich an eine Lehrerin und Erzieherin zu wenden, wenn zu Hause so etwas Schlimmes passiert.

Greta: Ärgern Sie sich, wenn Kinder auf schönen Spielplätzen in Magdeburg randalieren?

Lutz Trümper: Seit über zehn Jahren haben wir von der Stadt aus ein Programm, dass wir jährlich zwei Spielplätze schön machen. Der große Spielplatz im Stadtpark zum Beispiel hat eine halbe Million Euro gekostet. Da ist es natürlich schon ärgerlich, wenn Kinder oder auch andere Personen, die sich dort aufhalten, Dinge kaputt machen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass beim Spielen dort auch sorgsam mit den Sachen umgegangen wird, damit der Spielplatz schön bleibt.

Mia/Greta: Was könnten wir Kinder tun, damit Magdeburg noch kindgerechter wird?

Lutz Trümper: Wenn ihr und alle anderen Kinder in Magdeburg die Spielmöglichkeiten, Schulen und Kindergärten so behandelt, dass sie lange erhalten bleiben, wäre das super. Dann müssen wir nicht viel Geld in Reparaturen stecken, sondern können auch neue Sachen für euch bauen und machen. Deshalb sollte man die Sachen in der Schule immer so gut behandeln, als würden sie einem selbst gehören.

Nach dem Interview ging es für Mia und Greta wieder zurück in den Unterricht. Französisch und Sport standen bei den 8-Jährigen noch auf dem Stundenplan. Das Highlight des Tages blieb aber das Interview mit dem Oberbürgermeister. „Zuerst waren wir sehr aufgeregt. Aber dann war es toll und hat ganz viel Spaß gemacht“, sagte Greta. Außerdem haben die beiden Schülerinnen viel Neues erfahren, das sie unbedingt ihren Mitschülern erzählen wollen. „Wir wollen unseren Klassenkameraden sagen, wie wichtig es ist, dass wir gut mit unserer Schule umgehen“, so Mia.