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Kita-Ausbau Schimmel stinkt den „Bussi Bären“

Weil ihr eigentliches Gebäude mit Schimmel befallen ist, will die Kita „Bussi Bär“ bis zur Komplettsanierung im Ausweichquartier warten.

Von Stefan Harter 25.11.2015, 00:01

Magdeburg l „Wir sind hartnäckig“, stellt Beate Vogler, Leiterin der Kita „Bussi Bär“, klar und erklärt, dass sie ihr Ausweichquartier in der Helene-Weigel-Straße nicht so schnell aufgeben wird. Eigentlich ist die Einrichtung im Ferchlander Weg zu finden. Weil dort in diesem Jahr aber das marode Dach saniert werden sollte, wurde die Kita des Trägers Independent Living in den Kannenstieg umquartiert.

Da aber eine Baufirma bei der Dachsanierung „unzureichende Sicherungs- und Schutzmaßnahmen“ getroffen hat, wie es Rathaussprecher Michael Reif formuliert, regnete es großflächig in das Haus. Die hässliche Folge: Schimmel überall. „Vorher hatten wir noch nie Probleme damit gehabt, jetzt ist er in fast allen Räumen“, sagt die Kita-Leiterin.

Die Stadt will die Wasserschäden zwar beheben und die von Schimmel befallenen Flächen desinfizieren. Doch Vanessa Ehrhardt, Vorsitzende des Elternkuratoriums, sagt ganz klar: „Ich würde mein Kind nicht mit einem guten Gefühl hinbringen.“ Michael Reif versichert: „Es erfolgt eine Messung der Raumluft, um eine Belastung auszuschließen.“ Für Beate Vogler und ihre Schützlinge ist das unzureichend. Sie pocht auf eine Komplettsanierung. Die ist zwar ohnehin geplant. Doch steht die „Bussi Bär“-Kita erst an 15. Stelle der von der Stadt geplanten Sanierungsoffensive mit Hilfe des Förderprogramms Stark III: frühester Baustart 2018.

Ein Umstand, der den zeitnahen Auszug aus dem Ausweichquartier notwendig gemacht hätte, hat sich mittlerweile erledigt. Ursprünglich sollte nämlich die Kita aus der Rothenseer Badeteichstraße dort einziehen. Deren Heizung würde keinen weiteren Winter überstehen, hieß es noch vor Monaten. Doch wie Leiter Markus Langhammer erklärt, sei das Problem behoben. „Es wurden von der Stadt alle Hebel in Bewegung gesetzt, so dass die Heizung jetzt funktioniert. Wir frieren nicht“, sagt er. Nun wolle man mit dem Auszug lieber bis zur anstehenden Sanierung (aktuell Mitte 2017) warten.

Somit haben die „Bussi Bären“ vorerst noch Zeit bis zu einem Rückzug in den Ferchlander Weg. Die wollen sie nun nutzen, um eine politische Entscheidung über eine vorgezogene Sanierung zu erreichen.