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Kita-Sanierung Rückkehr mit gemischten Gefühlen

Nach mehr als einem Jahr kann die Kita „Bussibär“ in Magdeburg bald wieder zurück in die alten Räume.

Von Christina Bendigs 15.09.2016, 01:01

Magdeburg l Noch wird in der Kindertagesstätte „Bussibär“ am Ferchlander Weg fleißig gearbeitet. Maler geben den Räumen einen neuen Anstrich in freundlichen Farben. Fast überall sind Fußböden ausgetauscht worden. Eine vorerst letzte Messung der Feuchtigkeit in den Räumen hat gezeigt: Die Richtwerte, bei denen Schimmelbildung zu erwarten ist, wurden nicht erreicht. Und so konnte bei einer Elternversammlung am Dienstagnachmittag verkündet werden, dass die Kinder und Erzieher voraussichtlich im Oktober in ihre angestammte Einrichtung zurückziehen können. Dort hatte es vor fast anderthalb Jahren einen Wasserschaden gegeben. Wände und Möbel fingen an zu schimmeln. Die Kita wurde daher in die Einrichtung an der Helene-Weigel-Straße umquartiert. Dort gaben Kita-Leiterin Beate Vogler und Vertreter des Jugendamtes sowie des Kommunalen Gebäudemanagements nun bekannt, dass die Räume nach Abschluss der Restarbeiten wieder genutzt werden können.

Derzeit gehen 134 Kinder in die Kita Bussibär. Ihre Eltern bleiben dennoch in Habtachtstellung. Sie fordern, dass auch nach dem Einzug der Kinder in die renovierten Räumlichkeiten die Feuchtigkeit gemessen wird. Denn derzeit sei es sehr warm und trocken und da die Räume nicht genutzt werden, sei es klar, dass derzeit dort nicht mit Schimmelbildung zu rechnen ist, sagte eine besorgte Mutter. Die Ergebnisse könnten anders ausfallen, wenn das Wetter schlechter und die Räume wieder regelmäßig in Nutzung sind, befürchtet sie. Die Feuchtigkeit könne noch einmal überprüft werden, hieß es von den zuständigen Behördenvertretern.

Was die Eltern und Erzieher ebenfalls ärgert, ist, dass die Zeit des Auszuges nicht genutzt wurde, um gleich eine Komplettsanierung vorzunehmen. Denn einige Kinder müssten, sollte die Einrichtung in den nächsten Jahren saniert werden, noch einmal umziehen und sich neu eingewöhnen, kritisieren Eltern und Kita-Leiterin Beate Vogler gleichermaßen. Die Stadt will die Sanierung der Kita mit Fördergeld aus dem Stark-III-Programm finanzieren. Doch ob es Geld für die Sanierung der Einrichtung gibt, ist unklar.

Offen ist noch, wie der Ersatz für die durch den Wasserschaden beschädigten Möbel finanziert wird – also mit Geld aus dem Versicherungsschaden oder mit Geld aus den Rücklagen der Einrichtung.

Und der genaue Umzugstermin steht ebenfalls noch nicht fest. Er hängt von vielen Faktoren ab. So will Beate Vogler zum einen das schriftliche Gutachten der jüngsten Messungen abwarten, außerdem muss die Betriebserlaubnis neu beantragt werden, sie brauche die Zusage, dass das Jugendamt die Rückzugskosten erstattet und eine feste Zusage vom Umzugsunternehmen müsse es natürlich auch geben.

Zwei Termine für Arbeitseinsätze hat sie aber bereits festgelegt. Am 24. September und am 15. Oktober sollen die Außenanlagen der Einrichtung auf Vordermann gebracht werden. Dabei hofft sie auf die Hilfe der Eltern.

Wenn die Räume an der Helene-Weigel-Straße wieder frei sind, können dort die Kinder der Einrichtung an der Badeteichstraße in Rothensee unterkommen. Die geplanten Baumaßnahmen in der Kita „Badeteichstraße“ würden nach dem derzeitigen Stand im 2. Quartal 2017 beginnen können, informierte die Stadtverwaltung auf Nachfrage, und voraussichtlich bis zum Herbst 2018 andauern.

Der Umzug der Kita „Badeteichstraße“ in das Ausweichobjekt werde in einem angemessenen Zeitraum vor dem Baubeginn erfolgen. Ein konkreter Umzugstermin könne im Moment aber noch nicht benannt werden. Ein Umzugsdruck in die Helene-Weigel-Straße bestehe nicht. Fast immer ist es im Interesse der Eltern, dass ihre Kinder so lange wie möglich in einer wohnortnahen Einrichtung bleiben können und kurze An- und Abfahrtswege bestehen.