1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Theater schreibt für 2016 schwarze Zahlen

Kleiner Gewinn Theater schreibt für 2016 schwarze Zahlen

Das Theater Magdeburg ist 2016 mit seinem Budget ausgekommen. Es hat sogar einen Gewinn von 485 Euro erwirtschaftet.

Von Peter Ließmann 04.10.2017, 01:01

Magdeburg l Der Betrag mutet im ersten Augenblick etwas mager an: Das Theater Magdeburg hat im Jahr 2016 einen Gewinn von 485,04 Euro erwirtschaftet. Klingt gering, ist aber dennoch eine bedeutende „schwarze“ Zahl, denn sie besagt, dass das Theater 2016 mit seinem Budget ausgekommen ist. Zum Vergleich: 2015 stand am Ende des Theater-Wirtschaftsjahres noch ein „rotes“ Minus von rund 116.400 Euro, was unter anderem durch Eintrittsausfälle durch schlechtes Wetter beim Domplatz-Open-Air begründet wurde.

2016 also schwarze Zahlen. Insgesamt verbuchte das Theater mit seinem Opern- und Schauspielhaus eine Bilanzsumme von rund 48 Millionen Euro. Darin enthalten sind Zuschüsse aus dem Stadthaushalt von rund 18,2 Millionen Euro und vom Land Sachsen-Anhalt in Höhe von rund 9,4 Millionen Euro. Eine weitere wichtige Einnahme sind die Eintrittsgelder. Dafür ausschlaggebend sind die Besucherzahlen. Und hier legt das Theater Magdeburg unter seiner Generalintendantin Karen Stone eine immer erfreulichere Bilanz vor. Seit 2009 sind die Besucherzahlen fast kontinuierlich angestiegen — von 2009 mit 158.685 Besuchern pro Jahr auf 186.469 Besucher im Jahr 2016. „Wir haben uns dabei bemüht, dem Magdeburger Publikum ein möglichst breites Spektrum an Inszenierungen anzubieten“, sagte Karen Stone im Volksstimme-Gespräch. Insgesamt wurden am Theater Magdeburg 2016 genau 1014 Vorstellungen in allen Sparten geboten. Auf die Zuschauerzahl umgerechnet bedeute dies eine Auslastung des Theaters von 84,33 Prozent. Die Generalintendantin ist damit durchaus zufrieden, zeige es doch, dass man den Geschmack des Publikums getroffen habe. „Und die Magdeburger lieben ganz offensichtlich ihr Theater“, so Karen Stone.

Allerdings blickt sie bei allem Erfolg, der sich auch für das Jahr 2017 abzeichnet, auch kritisch in die Zukunft. „Um die Ausgaben zu verringern, haben wir, wie vom Stadtrat gewollt, unseren Haushalt jährlich konsolidiert, also eingespart, wo es ging. Damit sind wir jetzt allerdings am Ende angekommen“, sagt Karen Stone. Man habe es dabei immer vermeiden können, die Sparmaßnahmen auch zulasten des Theaterangebots umzusetzen. Um das Angebot zu halten oder sogar noch weiter zu verbessern, seien zukünftig mehr öffentliche Zuschüsse nötig. Dabei denkt die General-intendantin nicht an die Stadt Magdeburg. „Von dort werden wir wirklich bestens versorgt.“ Karen Stone blickt in Richtung Land. Der 2013 mit dem Land geschlossene Theatervertrag läuft Ende 2018 aus. Dann müsse mit dem Land über einen deutlich höheren Zuschuss verhandelt werden. Denn der wichtigste Kostenfaktor eines Theaters sind die Personalkosten. Rund 450 Beschäftigte zählt das Theater. Durch Tarifanpassungen stiegen die Personalkosten jährlich an. 2016 lagen sie bei 24,2 Millionen Euro. „An diesen steigenden Kosten sollte sich die Kulturförderung des Landes mehr beteiligen“, fordert Karen Stone.